Die Geschichte des Hauses Louis Guntrum

Für größere Darstellung auf Bilder klicken!
 

Der Gründer des Weinguts Louis Guntrum, Louis Jean Georges Guntrum, wurde in Bensheim an der Bergstraße geboren.

Die Wurzeln des Hauses Louis Guntrum gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Bereits 1648 gab es erste Erwähnungen der Familie als Küfer und Gastwirte in Wörrstadt / Rheinhessen und nach 1792 an der hessischen Bergstraße. Die neuere Geschichte der Firma Louis Guntrum Weinhandlung beginnt am 1. März 1824 in Bensheim / Bergstraße. Nach Lehr- und Wanderjahren, die ihn in die Schweiz und nach Frankreich führten, erwarb Louis Philipp Guntrum, geb. am 24. Februar 1801 gemeinsam mit seiner Verlobten, Catharina Sperling, in Bensheim ein Wohnhaus nebst großen Kellern und betrieb dort neben Küferei und Gastwirtschaft einen Weinhandel. An der Hauptdurchgangsstraße Basel-Norddeutschland wurde die Gastwirtschaft stark frequentiert und die Durchreisenden wurden bald Kunden und Freunde des Hauses.
Durch seine intensive Ausbildung in Küferei und Kellertechnik verstand Louis Philipp seine Weinbehandlung wie wenige andere und legte von Anfang an seinen Schwerpunkt auf beste Qualitäten und sorgsame Behandlung seiner Weine. Sein Grundsatz lautete, dass nur die Qualität seiner Weine sein Geschäft erhalten und ausdehnen könnte. Ohne seine kritische Qualitätskontrolle durfte kein Fass und keine Flasche das Haus verlassen.
 
Schon im Jahr 1833 legte er mit seinem Schwiegervater, dem Weinhändler Sperling aus Mannheim, ein Weinlager in der Rheinpfalz an, heute Anbaugebiet Pfalz, wo hauptsächlich im Herbst gekelterte Weine eingelagert und ausgebaut wurden. Gleichzeitig in Rheinhessen, vornehmlich in Dienheim, Oppenheim, Nierstein und Nackenheim gekelterte Weine wurden in Bensheim eingelagert.
Eine Anekdote aus dieser Zeit besagt, dass sich Louis Philipp Guntrum einen solchen Namen als Weinfachmann erworben hatte, dass ihm eines Tages ein großer Interessent sein zweispänniges Gefährt und Kutschwagen als Gegenleistung anbot, "wenn L. Ph. Guntrum ihm das Rezept verriete, nach dem seine Weine immer so gut und reinschmeckend seien".

1909 erwarb Louis Guntrum das Anwesen an der Wormser Str. 46 in Oppenheim. Süßmosterei und bis 1965 Sitz der Fam. Herrmann Guntrum.

 

1912: Kauf der Wallot'schen Kellerei, Oppenheim, Rathofstr. 25, heutiges Wgt. Dahlem, durch L. J. G. Guntrum.

Im Jahr 1868 übergab Louis Philipp Guntrum das Geschäft seinen Söhnen Jean und Gustav Guntrum, nachdem seine Weine im Jahr 1867 auf der Weltausstellung in Paris prämiert worden waren. Die beiden Brüder führten in der Tradition ihres Vaters, die Qualität der Weine als wichtigstes Gut zu betrachten, die Firma in den folgenden 30 Jahren erfolgreich fort. Bereits 1870 kauften die beiden Brüder den ersten Weinberg, weitere Weinbergskäufe in Bensheim folgten. Dabei legten die beiden Brüder auf den Weinbau das gleiche strenge Augenmerk, wie zuvor auf den Ausbau der Weine und den Handel.
Im Jahr 1874 wurde die Gastwirtschaft geschlossen und der Betrieb konzentrierte sich fortan ausschließlich auf Weinbau und Weinhandel. Während bis zur Gründung des Zollvereins der Weinverkehr oft behindert und erschwert war, wurde der Handel durch die nach 1870 erzielte politische und wirtschaftliche Einheit Deutschlands deutlich beflügelt. Guntrum-Wein wurde bald in alle Teile des Deutschen Reiches vertrieben. Neben dem deutschen Markt wurden auch ausländische Kunden beliefert. Bereits in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts gingen regelmäßige Sendungen in die Vereinigten Staaten von Amerika, England, Holland, Norwegen, Holländisch Indien (heute Indonesien) und Japan. Auf den Weltausstellungen Wien 1873, Amsterdam, Strassburg, Chicago und 1900 erneut in Paris, wurden die Weine prämiert. Dies verschaffte dem Absatz im Ausland weiteren Auftrieb. Zahlreiche Kunden des Hauses Louis Guntrum bezogen besonders in den Vereinigten Staaten große Mengen hochwertigster Weine.
 
 
Da Jean Guntrum keine Kinder hatte, kam für die Fortführung des Betriebes von der Familie zunächst nur der 1878 geborene älteste Sohn von Gustav Guntrum, Louis Jean George Guntrum, in Frage, der 1901 als Teilhaber in die Firma eintrat. Entsprechend dem großen Engagement, das die Firma auf das Auslandsgeschäft verwandte, ging Louis J. G. Guntrum nach dem Abitur nach England und Frankreich, wo er weiter kaufmännisch ausgebildet wurde. Besonders in Bordeaux wurde das nachhaltige Interesse von Louis Guntrum für das Geschäft mit dem Großhandel geweckt.
1902 schied Jean Guntrum aus der Firma aus, stand dem Betrieb aber weiterhin beratend zur Seite. Besonders in den Kriegsjahren 1914 bis 1918, in denen Louis Guntrum im Kriegseinsatz war, war sein Rat und seine Expertise von unschätzbarem Wert. Von seinem Vater, Gustav Guntrum, der im wesentlichen für den Verkauf, das Rechnungswesen und die allgemeine Führung des Unternehmens zuständig war, wurde Louis J. G. Guntrum sorgfältig auf seine Geschäftsführungsaufgaben vorbereitet. Auch ihm wurde der Grundsatz eingeschärft, dass die herausragende Qualität der Schlüssel zum Geschäftserfolg ist und entsprechend gepflegt werden muss.

1917 erwarb L. J. G. Guntrum die Villa und das Weinbergsgelände "Am Fahrt", Rheinallee 62, das bis zu dem heutigen Gebäude Rheinallee 64 reichte.

 

Der Weinberg "Am Fahrt" direkt am Rhein vor dem Bau des Gutsgebäudes 1923/24.

Im Verkaufsgeschäft ging Louis J. G. Guntrum bald andere Wege. Während die Firma bis dahin alle Aufträge, die eingingen, angenommen hatte, ungeachtet der Tatsache, ob die Besteller Weinhändler, Wirte oder Privatleute waren, hatte Louis Guntrum bei seinem Lehrbetrieb in Bordeaux gelernt, dass die gleichzeitige Belieferung der verschiedenen Kundenarten nicht möglich ist ohne sich selbst Konkurrenz zu machen. Im Herbst 1902 wurden in Hamburg und Dresden die ersten Handelsvertreter engagiert. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Geschäfte ausschließlich mit dem Großhandel betrieben. Dabei wurde das Vertreternetz kontinuierlich ausgebaut und erweitert.
Für Kommerzienrat Gustav Guntrum war es schwierig, viele gewachsene Geschäftsbeziehungen im Hinblick auf die geänderte Vertriebsstrategie seines Sohnes aufgeben zu müssen.
 
In der weisen Erkenntnis, dass die Jugend ihre eigenen Erfahrungen machen muss, hat er seinem Sohn jedoch freie Hand gelassen und wurde durch die Geschäftserfolge, die sich bald einstellten, bestätigt.
Als Gustav Guntrum 1907 starb, hatte er noch erlebt, dass sich der Umsatz seit 1902 verdoppelt hatte. In den folgenden Jahren bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs steigerte er sich auf das Dreifache, des in den 1890er Jahren verkauften. Besonders die Geschäfte mit dem Ausland wurden in dieser Zeit gepflegt. Vertretungen in Holland, England, Belgien, Norwegen und den Vereinigten Staaten steigerten den Umsatz. Die so ausgeweiteten Geschäfte ließen die Keller in Bensheim bald zu klein werden. Nach sorgfältiger Abwägung entschied Louis J. G. Guntrum neue Kellergebäude über den Rhein in Rheinhessen zu erwerben. Die starke Nachfrage nach rheinhessischen Weinen machte eine Einkaufserweiterung in Rheinhessen sinnvoll.

1923 wurden zunächst die Kellergewölbe für das Gutshaus errichtet.

 

1924 wurde das Kellereigebäude fertig gestellt.

Am 30. Juli 1909 wurde von der Witwe Hermann Egly, aus der bedeutenden Weinhandlung Egly in Oppenheim, deren Gutshaus und Kellerei nebst ca. 22 Morgen Weinberg in den Gemarkungen Oppenheim, Dienheim und Nierstein, gekauft. Im Herbst 1909 erfolgten bereits relativ umfangreiche Kelterungen in Oppenheim, die auch dort eingelagert wurden. Die Entwicklung des Umsatzes und des damit verbundenen Bedarfes ging so schnell voran, dass die Egly’schen Keller nicht mehr ausreichten. Im Sommer 1912 wurde deshalb die in unmittelbarer Nachbarschaft der Egly’schen Kellerei befindliche Kelterei der erlöschenden Firma Wilhelm Wallot dazu erworben, so dass in diesen beiden Kellern bald mehr Wein gelagert werden konnte, als in Bensheim selbst. Auch der Weinbergsbesitz wurde bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgeweitet. Selbst durch den 1. Weltkrieg wurde die Entwicklung der Firma Louis Guntrum kaum unterbrochen, der Umsatz konnte gehalten werden, so dass auch weitere Weinbergskäufe möglich waren.

 

In Nierstein erwarb Louis J. G. Guntrum 1917 ein großes Haus und Grundstück direkt am Rhein, zusammen mit den daran angrenzenden Weinbergen "In der Hell". Mit Beendigung des Krieges kam neben Louis J. G. Guntrum auch sein 19 Jahre jüngerer Bruder Gustav für die Geschäftsleitung in Frage. Die beiden entschlossen sich die Geschäfte in Bensheim und Oppenheim in der Zukunft getrennt zu führen. Diese Entscheidung wurde durch die positive Entwicklung des Oppenheimer Unternehmens und von der Tatsache, dass die Großhandelskundschaft ohnehin nahezu ausschließlich aus Oppenheim beliefert wurde, gestärkt. Das Bensheimer Geschäft hatte vornehmlich in seiner näheren Umgebung einen kaufstarken Abnehmerkreis gefunden.
So übernahm der jüngere Bruder Gustav Guntrum in Bensheim die Geschäfte, während Louis J. G. Guntrum im Sommer 1919 mit einem Teil der Angestellten über den Rhein zog und in der ehemaligen Bembé-Villa in Nierstein am Rhein, heute Rheinallee 60, sein Büro einrichtete. Trotz Inflation und späterer Einführung der Rentenmark gelang es, beide Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen und in Oppenheim wurden die Keller bald wieder zu klein. In den Jahren 1923/24 baute Louis J. G. Guntrum deshalb auf dem an das Niersteiner Haus angrenzenden Weinberg eine große, hochmoderne Kellerei mit zukunftsorientierten Verlade- und Versandeinrichtungen.

Die Halle im Gutshaus Rheinallee 62 1939. Hier lagerten versandfertige Flaschen- und Fassweine. Die Halle ist ein hervorragendes Beispiel für die Industriearchitektur der 1920er Jahre.

 

Lageplan des Gutsgebäudes in der Rheinallee in Nierstein, 1949.

Nach guten Geschäften im hessischen Ried, Darmstadt, Odenwald etc. gelang es Gustav Guntrum bis zum zweiten Weltkrieg auch in weiter entfernten Vertriebsgebieten Fuß zu fassen, besonders im Rheinland, im Schwarzwald, in Oberbayern und Franken.
Am 1. Januar 1935 traten die beiden ältesten Söhne von Louis J. G. Guntrum in die Oppenheimer / Niersteiner Firma ein. Nach dem Abitur und einer kaufmännischen Lehre war der ältere Sohn, Hermann Guntrum, längere Zeit in London bei der Fa. Southard & Co tätig., die die Firma Louis Guntrum in England vertrat. Der jüngere Sohn, Hanns Louis Guntrum, ging nach seiner kaufmännischen Lehre bei Oldorb und Jürgens in Bremen in die französische Schweiz, da er nach dem 1. Weltkrieg, keine Stellung in Frankreich bekommen konnte.

 

Beide Söhne erhielten durch ihre Auslandsaufenthalte eine exzellente Ausbildung in der jeweiligen Sprache und der Kultur des betreffenden Landes.
Nach seiner Rückkehr aus England leitete Hermann Guntrum die Exportgeschäfte der Firma Louis Guntrum bald selbstständig und baute die existierenden Vertriebskontakte immer weiter aus und etablierte zahlreiche neue. Hanns Louis Guntrum widmete sich mehr dem Weingut, das durch stetige Weinbergszukäufe in Oppenheim, Nierstein und Nackenheim mit über 100 Morgen Fläche, bald zu den größten am Platz gehörte, sowie der Kellerei. Der Vertrieb der Weine an den deutschen Großhandel war zwischen Louis J. G. Guntrum und seinen beiden Söhnen aufgeteilt.
Nach Überwindung der Krise von 1929/30 verbesserten sich die Geschäfte stetig, so dass das Unternehmen Louis Guntrum bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 in einem sehr prosperierenden Zustand war. Der Export wurde von der Louis Guntrum Weingut und Weingroßkellerei sowie der Fa. J. A. Harth, die ebenfalls zu Louis Guntrum gehörte, fortgeführt. Die Liste der Exportkontakte vor dem 2. Weltkrieg umfasste neben den USA auch Finnland, Brasilien, Ceylon, Burma, Polen und England und Irland. Durch die verstärkte Nachfrage nach milden Weinen wurde die Belieferung im Holzfass zunehmend umgestellt auf die Belieferung mit Flaschenwein.

1960/61 wurden die Kellergewölbe des Gutshauses unter der B9 hindurch erweitert. 1974 wurde das Kelterhaus an der Wörrstädter Straße, heute "Big Deal", in Betrieb genommen. Dies war ebenfalls unterirdisch mit dem Stammhaus verbunden.

 

1967/68 wurde das Wirtshaus "Zum Goldenen Anker" in Nierstein zu Mitarbeiterwohnungen umgebaut.

1939 erwarb Louis J. G. Guntrum das Anwesen Rheinallee 41 in Nierstein für seinen Sohn Hans Louis Guntrum, seine Frau und sein Kind Peter.
Mit Beginn des 2. Weltkriegs brach die Auslandsnachfrage weg, die Verluste wurden jedoch durch den Vertrieb in die besetzten Gebiete und Verkäufe an die Wehrmacht ausgeglichen. Alle Söhne von Louis Guntrum mussten Ihren Dienst an Deutschland verrichten. Hanns Louis Guntrum kostete dieser in Stalingrad 1943 das Leben. Hermann Guntrum kam 1944 schwer verletzt aus Afrika wieder, der jüngste Sohn von Louis Guntrum, Lorenz Guntrum, war ebenfalls im Russlandfeldzug eingesetzt.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs stieg der jüngste Sohn von Louis J. G. Guntrum, Lorenz Guntrum, im Alter von 21 Jahren in die Firma Louis Guntrum ein und der Senior, Louis J. G. Guntrum schied aus der Firma aus. Fortan teilten sich die Brüder Hermann und Lorenz Guntrum die Geschäfte, Hermann war weiterhin für den Export zuständig, Lorenz für das Weingut, die Kellerei und das Inlandsgeschäft.
 
Politisch wurden die Villa von Louis Guntrum in Nierstein und das Anwesen in der Wormser Str. 46 in Oppenheim im Frühjahr 1945 von den Amerikanern besetzt und im Sommer 1945 von der französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. So musste die Familie in Nierstein in der Rheinallee 41 sowie in der Rathofstr. 25 in Oppenheim zusammenrücken. Erst 1949 wurde der Besitz wieder freigegeben.
Das Geschäft der Firma Louis Guntrum in Nierstein gewann auch nach dem 2. Weltkrieg wieder an Fahrt, bereits 1949 waren die ausländischen Vertriebskontakte gerade in England wieder erstarkt und wuchsen fortan weiter. Mitte der 1950er Jahre bereits war Louis Guntrum wieder auf allen Kontinenten vertreten, Indien, Japan, Australien, USA und verschiedene andere, insgesamt über 80 Länder in aller Welt.
Anfang der 1960er Jahre verbrachte Hanns Joachim Louis Guntrum, der Sohn von Hermann Guntrum, ein Jahr in den USA und betrieb dort aktiv den Vertrieb von Louis Guntrum.

1971 wurde das Hochregallager als Flaschenlager an das Gutsgebäude angebaut.

 

1982 zieht der Weinbau von Oppenheim in die Wörrstädter Str. 6 nach Nierstein.

1965 wurde Hanns Joachim Louis Guntrum Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Louis Guntrum, sein Cousin Peter Louis Guntrum, Sohn des im 2 Weltkrieg gefallenen Hans Louis Guntrum, folgte ein Jahr später. 1976 schied Herrmann Guntrum aus der Firma Louis Guntrum aus, die Geschäfte wurden von seinem Bruder Lorenz Guntrum, seinem Sohn Hanns Joachim Louis Guntrum sowie seinem Neffen Peter Louis Guntrum weitergeführt.
Ein wesentlicher Markt war gerade nach dem 2. Weltkrieg über Jahrzehnte Großbritannien. Die Bedeutung des Marktes wurde so groß, dass Louis Guntrum Ende der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre dort ein eigenes Vertriebsbüro hatte, geführt von Peter Louis Guntrum, Cousin von Hanns Joachim Louis Guntrum. Ein weiterer wesentlicher Absatzmarkt von Louis Guntrum war Kanada. Verkäufe nach England und in die beiden wichtigsten kanadischen Provinzen, Alberta und British Columbia, erwirtschafteten alleine ca. 50 % des Gesamtumsatzes.

 

 

Mit dem Weinskandal im Juni 1985 brach der Absatz für Louis Guntrum im Ausland drastisch ein. Gerade der wichtige englische Markt reduzierte sich in nennenswertem Umfang, Großkunden wie British Airways kündigten die Kontrakte.
Peter Louis Guntrum schied 1981 als Gesellschafter und Geschäftsführer der Fa. Louis Guntrum aus und führte fortan einen eigenen Weinvertrieb, Peter Louis Guntrum Selections, bis zu seinem Tod 1999 weiter. 1989 schied Lorenz Guntrum aus der Firma Louis Guntrum aus, die bis 1998 von Hanns Joachim Guntrum allein weitergeführt wurde.
Durch aktive Marktbearbeitung konnte für die Louis Guntrum Weinkellerei GmbH Anfang der 1990er Jahre der skandinavische Markt erschlossen werden. In Schweden ist Louis Guntrum seit über 15 Jahren Marktführer. Im Zuge der Marktentwicklung in Skandinavien wurden auch Grönland, Norwegen, Dänemark und als wesentlicher Markt heute Island für Louis Guntrum erschlossen. Auch in Island ist Louis Guntrum langjährig Marktführer.
Seit Anfang der 1990er Jahre kam ein weiteres Standbein für den Weinhandel in Saudi Arabien hinzu. Seit dieser Zeit vertreibt die Louis Guntrum Weinkellerei alkoholfreie Weine und Sekte in das muslimische Land.

1996 wurde der Weinbau in den Keller unter dem Hochregallager verlegt. Von dort zog er, wie auch
das Flaschenlager, im Jahr 2003 in das Gutsgebäude, Rheinallee 62.

 

Louis J. G. Guntrum, Begründer des Niersteiner Weinguts und Weinkellerei an seinem 75. Geburtstag 1953.

Feierliche Übergabe des Jubiläumsfasses 150 Jahre
Louis Guntrum seit Begründung der Kellerei und Gastwirtschaft in Bensheim 1824 an den Seniorgeschäftsführer Herrmann Guntrum 1974,
rechts im Bild Kellermeister Fritz Schmidt.

 

 

Feier der Silberhochzeit von Hansi und Lorenz Guntrum, links vorne im Bild, sowie Ehrung langjähriger Mitarbeiter.
2. von rechts Gesellschafter Hanns-Joachim Guntrum, 2. von links in der hinteren Reihe Gesellschafter Peter Louis Guntrum.

 

 

Im Jahr 1998 trat Louis Konstantin Guntrum als geschäftsführender Gesellschafter in die Louis Guntrum Weinkellerei GmbH ein. Von 1998 bis 2000 verbrachte er in der Tradition seiner Vorgenerationen zwei Jahre in den USA, Süd- und Mittelamerika, sowie Kanada und entwickelte den dortigen Markt. Dieser war zwischenzeitlich fast komplett zusammengebrochen und wurde durch die aktive Bearbeitung wieder zum zweitwichtigsten Markt für Louis Guntrum.
2003 übernahm Louis Konstantin Guntrum die Geschäfte von seinem Vater Hanns Joachim Louis Guntrum und führt den Betrieb nunmehr in der 11. Generation weiter.

 

Mehrere Generationen der Familie Guntrum um den
heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Louis Konstantin Guntrum, rechts im Bild mit seiner Frau Stephanie.

Etiketten ab 1909.

(Gro0e Datei: 959 kB)

 

Quellen:

  • Familienchronik von Lorenz Guntrum, verfasst 1949
  • Archiv Louis Guntrum

Umsetzung des Textes und der Bilder für diese Internetpräsenz: Christian Thiel, April 2010

 

zurück zum Rundgang durch Nierstein