Historische Stadtführung durch Nierstein

Unter dem Motto Bekanntes, Verstecktes und Kurioses hatte der Verein im August Jung und Alt, Nierstoaner ebenso wie Neubürger eingeladen, die vielfältigen Facetten der Geschichte Niersteins kennenzulernen. Trotz nahezu tropischer Temperaturen folgten gut 40 Teilnehmer Hans-Peter Hexemer, Uwe Stapf, Axel Schwarz und Dr. Susanne Bräckelmann auf ihrem Rundgang zu Stationen, die nicht jeder kennt und die zumeist nicht ohne weiteres zugänglich sind. Los ging es am Kriegerdenkmal am Marktplatz, das an die Teilnehmer des Krieges 1870/71 erinnert und zusammen mit der inzwischen riesigen Friedenseiche vom örtlichen Kriegerverein errichtet wurde.
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Am Marktplatz begrüßte 1. Vorsitzender Hans-Peter Hexemer die gut 40 Teilnehmer.

 

         
GVN     Auszüge aus einer zeitgenössischen Rede führten den Teilnehmern die damalige Stimmung – Kriegsbegeisterung und Siegeseuphorie – vor Augen. In kleinere Gruppen aufgeteilt ging es dann hinauf in den restaurierten Festsaal des Metternichhofs mit seinen bemerkenswerten Resten von Wandmalereifassungen, die aus dem 16. Jahrhundert stammen. Hier gab es viel über die Baugeschichte und die aufwändigen Restaurierungsarbeiten an Niersteins ältestem Adelshof zu erfahren.
Der Metternichhof wird übrigens im nächsten Jahr beim Geschichtsverein Nierstein im Mittelpunkt des Tages des offenen Denkmals am 10. September 2017 stehen.

Axel Schwarz erläuterte den Teilnehmern im Festsaal die Besonderheiten des Metternichhofs.

 

         
    Geschichtsverein Nierstein

Detail der Malerei im Festsaal des Metternichhofs.

 

         
GVN Historische Stadtführung 2016   Als nächstes führten steile Stufen hinab in die historischen Kellergewölbe des Sternenfelser Hofes, wo die Teilnehmer einiges über den interessanten Niersteiner Untergrund erfuhren. Im Vorraum des Chorturms der St. Martinskirche haben einige Epitaphe von einstmals in Nierstein ansässigen oder begüterten Adeligen ihren Platz gefunden. Ältere Publikationen helfen hier, die kaum mehr lesbaren Inschriften zu rekonstruieren.

Mit Hans-Uwe Stapf ging es im Sternenfelser Hof hinab in den Niersteiner Untergrund.

 

         

 

  GVN Fuggerei

Mit Hans-Uwe Stapf ging es im Sternenfelser Hof hinab in den Niersteiner Untergrund.

 

         
GVN   Im Gebäude der einstigen evangelisch-lutherische Sophienkirche – aufgegeben 1822 – befindet sich heute das Weingut Gustav Strub und nur wenig erinnert hier noch an die ursprüngliche Nutzung.

Vor der ehemaligen Sophienkirche in der Rheinstraße.

 

         
Die Inhaber Susanne und Thomas Strub spendierten zur Freude der hitzegeplagten Teilnehmer spontan Wein und Wasser – eine willkommene Erfrischung für alle.   GVN

Willkommene Erfrischung im Weingut Gustav Strub.

 

         
GVN   Weiter ging es zum Schloss Herding, wo zu erfahren war, warum hier ein Denkmal an den Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Carl Theodor von Dalberg erinnert.

Denkmal von Carl Theodor von Dalberg.

 

         
Einer der Höhepunkte des Rundgangs folgte: die Besichtigung der prachtvollen Wand- und Deckenmalereien im nazarenischen Stil, mit der Jakob Götzenberger Mitte des 19. Jahrhunderts die Kapelle im Schloss verziert hatte.   GVN

Detail der Malereien in der Schlosskapelle.

 

         

Am Rheinufer erinnert noch einiges an die einst zahlreichen Schiffer, deren kleine Wohnhäuser in den umliegenden Gassen lagen. Einige wenige Meter Schienenreste zeugen noch von der Zeit, als das Rheinufer mit der Eisenbahnlinie verknüpft war. Zum Abschluss führte der knapp dreistündige Rundgang in den Hof des ehemaligen Weinguts Schmitt. Dort hatte sich Albert Schweitzer bei seinen Nierstein-Besuchen mehrmals aufgehalten.

Die Resonanz seitens der Teilnehmer, die trotz der großen Hitze fast alle bis zum Schluss durchgehalten haben, war durchweg positiv, worüber sich die vier Referenten natürlich sehr gefreut haben.

         
         
         
Bilder: Geschichtsverein Nierstein e. V.        
         
Nierstein, August 2016