Niersteiner Geschichte

Albert Schweitzer in Nierstein

Für viele Menschen ist Albert Schweitzer (1875–1965) durch seine soziale Haltung, sein Bemühen um die Schwachen, seine Liebe zu den Mitmenschen in der Nähe und in der Ferne, sein Wirken in Afrika und seine Lebenshaltung der Ehrfurcht vor der Schöpfung bis heute ein Vorbild an Menschlichkeit geblieben. Wenige wissen um die langjährigen intensiven Verbindungen des Trägers des Friedensnobelpreises nach Nierstein und Rheinhessen. 1951 kam der Theologe, Philosoph, Mediziner und Organist Albert Schweitzer zum ersten Mal nach Nierstein und verbrachte dort einige Tage im Weingut Georg und Karl Ludwig Schmitt. Dieser Kontakt war über Schweitzers Freund, den amerikanischen Bildhauer und Maler Louis Mayer zustande gekommen.

Dessen Familie stammte aus Rheinhessen und er war der Patenonkel von Karl Ludwig Schmitt. Drei weitere Besuche in den 1950er Jahren folgten. Bei seinem letzten Aufenthalt im Jahr 1957 nahm Schweitzer die Trauung von Louis und Dora Mayer in Dolgesheim vor. In Nierstein lernte Albert Schweitzer auch Martin Niemöller kennen, den damaligen Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sie wurden enge Freunde. In Oppenheim spielte der große Organist mehrfach auf der Walckerorgel der Katharinenkirche.

Anlässlich der 60. Wiederkehr seines ersten Aufenthaltes in Nierstein am 18. September 1951 organisierte der Geschichtsverein Nierstein mit Unterstützung weiterer Institutionen und Vereine in der Zeit vom 18. August bis 3. Oktober 2011 eine Veranstaltungsreihe zu Leben, Werk und Wirken Albert Schweitzers. Am ehemaligen Weingut in der Bildstockshohl 5 erinnert seither eine Gedenktafel an seine Besuche in Nierstein. In der Sonderausgabe der Niersteiner Geschichtsblätter „Albert Schweitzer in Nierstein und Rheinhessen“ (2013) sind die Vorträge sowie die Berichte zu den einzelnen Veranstaltungen nachzulesen.

Albert Schweitzer GVN

Das ehemalige Schmitt’sche Weingut in der Bildstockshohl.

 

Albert Schweitzer GNV

Die Gedenktafel.

 

© Texte und Fotos – soweit nicht anders angegeben: Geschichtsverein Nierstein e.V.
 

Nierstein, Dezember 2020