Gedenktafel
würdigt Besuche von Albert Schweitzer
Geschichtsverein Nierstein schafft eine bleibende Erinnerung
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Auf den Tag genau 60 Jahre nach dem ersten Besuch von Albert
Schweitzer in Nierstein wurde als einer der Höhepunkte
der Veranstaltungsreihe von Geschichtsverein und Gemeinde
eine Gedenktafel an dem Ort angebracht und enthüllt,
an dem die insgesamt vier Besuche und Begegnungen stattfanden.
Die Tafel besteht aus dem von Louis Mayer geschaffenen Kopfrelief
Schweitzers und einem Textteil und wurde von der Firma Kunstguss
Kastel in Bronze gegossen. Zur Enthüllung durch die beiden
Vorsitzenden Geschichtsvereins Dr. Johannes Zimmermann und
Hans-Peter Hexemer sowie den Beigeordneten Egid Rüger
waren neben mehr als 120 Besuchern auch Angehörige der
Familien von Georg und Karl Ludwig Schmitt und deren Geschwister
von weither angereist, um bei der Würdigung dabei zu
sein.
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Johannes
Zimmermann stellte heraus, dass die Gedenktafel die Person
Schweitzers, sein Wirken und seine Verbindung zu Nierstein
würdige. Er sei ein Humanist gewesen, der gerade heute
wieder zum Vorbild diene. Für Egid Rüger waren
die seinerzeitigen Besuche besondere Ereignisse, die künftig
in aller Öffentlichkeit in Nierstein dauerhaft gewürdigt
würden. Dafür hätten eine Reihe von Förderern
gesorgt, die durch ihre finanzielle Unterstützung die
Tafel erst ermöglicht hätten, sagte Hans-Peter
Hexemer, der für diese Unterstützung dankte. Hexemer,
selbst als 5jähriger beim letzten Besuch Schweitzers
dabei, zitierte die damalige Gästebucheintragung, die
mit den Choralworten "Halleluja, schöner Morgen,
schöner als man denken mag
" beginnt und
die wunderbar auch zu dem heutigen Ereignis passten. Bei
diesem letzten Besuch nahm Schweitzer die Trauung seines
Freundes, des betagten Bildhauers Louis Mayer vor, dessen
Arbeit auf der Gedenktafel zu sehen ist. Besonders erfreut
war darüber auch die Organistin des Traugottesdienstes
in Dolgesheim, die heute 89jährige Hella Beutel.
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Die
heutigen Besitzer hatten das Gebäude in der Bildstockshohl
geöffnet, sodass die Gäste auch den Ort der damaligen
Treffen nicht nur außen, sondern auch innen besichtigen
konnten. Dort stellte Andreas Pitz als Miteigentümer
des Gebäudes und als Mitherausgeber das Buch "Spurensuche.
Albert Schweitzer in Rheinhessen" vor und konnte die
Autoren fast vollzählig begrüßen. Das Buch
fand ebenso wie der Albert-Schweitzer-Gedächtniswein
reges Interesse.
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In
einem Kurzvortrag, in dem Schweitzers Wirken knapp und prägnant
gewürdigt wurde, stellte Professor Dr. Bernd Schlüter
heraus, es lohne sich auch heute auf die mahnenden Worte Schweitzer
zu hören. Er habe vor einer Gesellschaft und einer Welt,
in der die Humanität verloren gehe und sich alles nur
um technischen und materiellen Erfolg drehe gewarnt. Deshalb
sei er weiter ein Ratgeber, in einer Zeit der Wirtschafts-
und Finanzkrise, in einer Zeit, in der den Menschen etwa bei
der Atomkraft Grenzen gezeigt würden und in der Hunger
und Armut verbreitet seien, sei Umkehr angezeigt. Handeln
im Sinne Schweitzers durch Ehrfurcht vor der Schöpfung
und dem Streben nach Gerechtigkeit zeige Auswege auf. Eine
Führung durch die Ausstellung im Rathaus, die noch bis
zum 3. Oktober zu sehen ist, schloss sich an.
Fotos:
Horst Schwentick
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18.
September 2011, 11:30 Uhr vor dem Anwesen Bildstockshohl 5, Nierstein
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