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Susanne Bräckelmann ist neue Niersteiner Weinschöffin
Mit Dr. Susanne Bräckelmann wurde ein weiteres Mitglied aus den Reihen des Geschichtsvereins zur Niersteiner Weinschöffin ernannt. Die Erhebung in den Weinschöffenstand ist eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Nierstein und wurde seit 1976 bisher 57-mal vergeben. Susanne Bräckelmann ist die siebte Frau, die als Weinschöffin Botschafterin für Nierstein, seinen Wein und seine Kultur wurde. Ihre Wahl erfolgte einstimmig durch den Stadtrat. Die Überreichung der Insignien – Urkunde und Stadtsiegel am Band – und der Schöffenschlag durch Ritter Hundt von Saulheim erfolgten im Stadtpark zu Beginn des Winzerfestes. Gewürdigt wird zugleich der ehrenamtliche Einsatz von Susanne Bräckelmann im Geschichtsverein Nierstein, wo sie als 2. Vorsitzende und Verantwortliche für die Geschichtsblätter wirkt, wie auch ihr Engagement zur Rettung beschädigter Urkunden des Niersteiner Stadtarchivs. Hier die notwendigen Zuschüsse zu beschaffen, Anträge bei Land und Bund zu stellen, habe sich inzwischen quasi zu „Susannes One-Women-Show“ entwickelt, stellte Laudator Hans-Peter Hexemer fest. „Festzuhalten bleibt: Durch diese verdienstvolle Arbeit von Susanne sind Archivbestände von unschätzbarem Wert nunmehr dauerhaft gesichert und nutzbar.“ |
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Das Forschen in Archiven sei zeitaufwendig und auch eine trockene Angelegenheit. So halte sie es dann hin und wieder mit ihrem Forschungsgegenstand Wolff Metternich zur Gracht, der an seinem Niersteiner Besitz den Wein so liebte, dass er in seinem Tagebuch schrieb: Von der Rebe genieße ich im Überfluss“.
Die gebürtige Bremerin sei inzwischen in Rheinhessen heimisch geworden und schätze ebenso den Niersteiner Wein. Als Dank, Ansporn und Verpflichtung, sich weiter für Nierstein, seinen Wein und seine Geschichte einzusetzen, solle Susanne Bräckelmann die Weinschöffen-Ehrung betrachten, meinte der Laudator. Eine Rarität hatte Hans-Peter Hexemer für die Geehrte mitgebracht: Eine Ansichtskarte aus dem Ratskeller Bremen auf dem ein Zecher vom Etikett die Zeilen „1899er Niersteiner“ ausgeschnitten und aufgeklebt hatte. Abgestempelt wurde das seltene Stück auf den Tag genau 119 Jahre vor Susanne Bräckelmanns Weinschöffenschlag: Ein schönes Dokument, das den Bogen von der Geburtsstadt zur heutigen Heimatstadt schlägt. Susanne Bräckelmann zeigte sich sehr dankbar, dass der Niersteiner Stadtrat und Bürgermeister Jochen Schmitt sie für die hohe Ehrung ausgewählt hätten. |
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Zugleich konnte sie mitteilen, dass die letzten beschädigten Teile der Rittergerichtsakten im Juli restauriert ins Landesarchiv Speyer zurückgekehrt sind und damit wieder lückenlos zur Verfügung stehen. Mit einer Liebeserklärung an Nierstein nahm sie ihre neue Würde an und erklärte, sie genieße hier die tollen Weinlagen, den Überfluss an ausgezeichneten Weinen, die Fülle kreativer Winzer: „Ja, von der Rebe kann ich hier in Nierstein wirklich im Überfluss genießen!“ |
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© Texte und Fotos – soweit nicht anders angegeben: Geschichtsverein Nierstein e.V. | ||
Nierstein, 05.08.2022 |