Gedenken - Erinnern - Lernen

GVN

Der Geschichtsverein Nierstein beschreitet seit jeher vielfältige Wege des Gedenkens und Erinnerns.

Das Schicksal der verfolgten und ermordeten Juden und Gegner des Nazi-Regimes ist ein besonderer Schwerpunkt des Geschichtsvereins: Er initiiert die Verlegung von Stolpersteinen sowie die dazu notwendige Recherchearbeit und er veranlasst die regelmäßige Reinigung der verlegten Steine, er lädt ein zu thematischen Rundgängen durch die Stadt, er veranstaltet Vortragsabende und Lesungen.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, heißt es im Talmud, einem der wichtigsten Schriftwerke des Judentums. Indem wir Stolpersteine verlegen, wirken wir dem Vergessen entgegen und geben den Opfern von einst einen sichtbaren Ort in unserem gegenwärtigen Alltag.

Indem wir zu Rundgängen und Vortragsveranstaltungen einladen, vermitteln wir Kenntnisse über Vergangenes und halten zugleich das Bewusstsein wach, dass wir verantwortlich sind für ein zukünftiges Leben in Freiheit und Vielfalt, ohne Ausgrenzung und Diffamierung, Unterdrückung und Verfolgung.

Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei das anhaltende Gedenken der Kornsandmorde dar, eines Endphaseverbrechens im März 1945 auf dem rechten Rheinufer, bei dem fünf Niersteiner und ein Oppenheimer Bürger durch Wehrmachtsangehörige erschossen wurden.

Dazu ist in jüngerer Zeit die Erinnerung an den fast zeitgleich erfolgten Rheinübergang der US-Armee getreten, das sogenannte "Silent Crossing" unter General Patton.

Nicht zuletzt widmet sich der Geschichtsverein der Erforschung und Dokumentation der lokalen und regionalen Demokratiegeschichte während des 19. und 20. Jahrhunderts.

Zu all diesen Themen veröffentlicht er Beiträge in jährlich erscheinenden „Niersteiner Geschichtsblättern“ und in eigens aufgelegten Faltblättern.