Bei
den "Treppscher" handelt es sich um einen, im Zuge der
Flurbereinigung angelegten künstlichen Entwässerungsgraben,
der im Laufe der Jahre zugeschüttet und vor etwa drei Jahren
von Otto Augustin wieder entdeckt wurde. "Wir mussten den
steilen Hang zuerst in Schwerstarbeit von Brombeeren und anderen
Sträuchern befreien, um dann in Handarbeit den treppenartig
angelegten Grabenverlauf frei zu schaufeln", kommentierte
Augustin die schwierige Wiederherstellung dieses Kulturgutes.
Seitdem
säubert Otto Augustin regelmäßig die Stufen, pflegt
die Bäume und schneidet die Sträucher. "Nach getaner
Arbeit entschädigt vor allem der herrliche Blick ins Tal
und auf die vielen Stufen, die man sich hinauf gekämpft hat",
weiß Augustin sein Steckenpferd zu schätzen.
"Das
ist schweißtreibend", bestätigt auch Bürgermeister
Penzer, nachdem er sich die zahlreichen Stufen herauf gearbeitet
hat und sich eine kurze Verschnaufpause gönnt. "Aber
das ist mehr als nur ein Hobby, das ist eine Berufung", resümiert
der VG-Chef und ruft gleichzeitig zum Mitmachen auf: "Ich
würde mich freuen, wenn dieses positive Beispiel Schule machen
würde und wir bald noch eine Vielzahl von Urkunden an engagierte
Bürger und Bürgerinnen überreichen könnten."
Ein
Wunsch wurde dem Geschichtsverein im Sommer 2009 noch erfüllt:
Die VG ließ den angeschlossenen Schlammfang räumen
und die defekten Bohlen reparieren.
Einen
Wermutstropfen gab es allerdings in der Sommerzeit auch noch.
Bürgermeister Penzer zeigt sich entsetzt darüber, dass
die liebevoll gestalteten und vom Geschichtsverein aufgehängten
Namensschilder "Himmelstreppscher" offensichtlich im
Zuge blinder Zerstörungswut vollständig demoliert wurden.
Ebenso wurden Bohlen aus dem Schlammfang gerissen und sogar ein
Feuer gelegt, das glücklicherweise keine größeren
Schäden verursacht hat. Otto Augustin stehen die Tränen
in den Augen, wenn er mit anschauen muss, wie seine in hingebungsvoller
Kleinarbeit wiederhergestellten "Treppscher" mit Füßen
getreten und zerstört wurden. Inzwischen wurden von Seiten
der Verbandsgemeinde neue Schilder beschafft und angebracht, die
hoffentlich nicht erneut demoliert werden.