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Jakob Dörrschuck schreibt dazu in seiner Chronik, S. 41-42 (1928):„Nachdem das Sächsische Herrscherhaus mit Heinrich II. erloschen war, kamen die deutschen Fürsten, sozusagen Herz und Mark des Reiches, mit ihren Mannen zur Wahl eines neuen Königs im Jahre 1024 bei Nierstein zusammen.
Jenseits des Flusses lagerten Slaven, Ostfranken, Schwaben, Noriker (Bayern) und Sachsen, diesseits auf der weiten Ebene zwischen Nierstein und Lörzweiler, dem Königsstuhl, die Rheinfranken (Ribuarier) und die Lothringer. Zwischen beiden Lagern boten die Inseln des Rheines (Kieselwörth) willkommene Stätten, an denen die geheimen Vorverhandlungen stattfinden konnten.
Den Hergang der Wahl schildert der Hofkaplan Wipo in seinem Werke "Wiponis vita Chuonradi Imp." (Wipos Leben Konrads II.). Er hatte der Wahl und Krönung Konrads persönlich beigewohnt. Ludwig Uhland verherrlichte im zweiten Aufzuge des Dramas "Ernst, Herzog von Schwaben" den Verlauf der Wahl in poetischer Weise.
Die Großen des Reiches überlegten mit Sorge hin und her, sie empfahlen und verwarfen diesen und jenen; endlich schwankte nur die Wahl zwischen zwei Urenkeln Ottos des Großen, also Verwandten des vorigen Königsgeschlechtes. Der ältere Konrad, ein Mann von etwa 40 Jahren, der die meisten Stimmen erhielt, war reich begütert um Speyer und an der Hardt, der jüngere Vetter wird "Herzog in Franken" genannt.
Nachdem schon fünf Tage verhandelt worden war, nahm der ältere Konrad seinen Vetter beiseite und stellte ihm vor, wie die Herrschaft ihrem Geschlechte gesichert sei, wenn sie sich vereinigten, durch Zwietracht aber zur ewigen Schande ihres Hauses die Krone einem Dritten zufallen werde. |