Rückblick
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Auf
gehts, zur Landshuter Hochzeit
Axel Schwarz
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Diese
Einladung, ausgesprochen durch unser Mitglied Gerlinde Hartwein,
haben wir gerne angenommen und sofort mit der Reiseplanung für
unsere 9. Mehrtagesfahrt begonnen.
Die
Landshuter Hochzeit ist ein Fest der Superlative und findet schließlich
nur alle vier Jahre statt. Es ist eines der größten historischen
Feste in Europa.
Das
Reiseangebot des Geschichtsvereins Nierstein fand unter den Mitgliedern
wieder einen regen Zuspruch. Mit einem vollbesetzten Reisebus machten
wir uns auf den Weg nach Bayern.
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Dunkle Wolken, Regen, Blitz und Donner begleiteten am ersten Tag
unseren Besuch in Oberschleißheim. Im barocken Hofgarten angekommen,
gingen wir zu der Schlossanlage mit den zwei Schlössern. Das
Alte und das neue Schloss Schleißheim liegen in diesem Park
in unmittelbarer Nähe. Für unseren Besuch hatten wir uns
die Besichtigung des neuen Schlosses ausgesucht. Es wurde im Auftrag
des Kurfürsten Max Emanuels 1701 - 1704 nach Entwürfen
von Henrico Zuccalli begonnen und ab 1719 unter Joseph Effner vollendet.
Von der ursprünglich geplanten monumentalen Vierflügelanlage
ist nur der Hauptflügel realisiert worden. Eindrucksvoll sind
die prunkvolle Innenausstattung des Schlosses mit der großen
Galerie, sowie dem Festsaal, der maximal 440 Personen Platz bietet.
Die Maximilianskapelle im Schloss eignet sich für Konzerte,
Gottesdienste und Trauungen.
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Der
zweite Tag unserer diesjährigen Mehrtagesfahrt führte
uns zurück ins Mittelalter. In Landshut, einer der schönsten
deutschen Städte, sahen wir bei unserem geführten Stadtrundgang
einen seit dem Mittelalter kaum veränderten Stadtkern. Noch
immer ist die Altstadt mit ihren Giebelhäusern aus dem 15.
und 16. Jahrhundert und dem krönenden Münster St. Martin
in aller Ursprünglichkeit erhalten. Das prächtige Rathaus
mit dem prunkvollen Festsaal ist durch die Fernsehserie "Um
Himmels Willen" bekannt geworden. Ihm gegenüber liegt
der Renaissancebau der Stadtresidenz in der wir während unserer
Besichtigung auch die Ausstellung "Ewig blühe Bayerns
Land - Ludwig X. und die Renaissance" besuchten.
Hoch
über Landshut liegt Burg Trausnitz, die sich seit ihrer Gründung
im Jahre 1204 unter dem Einfluss verschiedener Epochen gewandelt
hat. Vom 14. bis 16. Jahrhundert wurde sie um Wohn- und Wehrbauten
erweitert. Bis 1503 war Burg Trausnitz die Residenz der Wittelsbacher
Herzöge von Bayern. Der Ausbau zum Schloss erfolgte von 1568
bis 1578. Eine Führung durch die Burg mit dem Besuch der
Kunst- und Wunderkammer gehörten zu unserem Programm.
Von
der Burg vermittelte uns ein herrlicher Blick ein farbenfrohes
Bild über das bunte Treiben in der Stadt.
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Über 2000 Laiendarsteller
boten in ihren Originalkostümen einen Einblick in das Jahr
1475, als die polnische Königstochter Hedwig den Landshuter
Herzogssohn Georg heiratete. Das farbenprächtige Fest mit Singspielen,
Ritterturnieren und das mittelalterliche Leben wurde auf allen Straßen
und Plätzen, sowie in der Stadtresidenz, im Rathausfestsaal
und im Münster St. Martin mit zahlreichen Veranstaltungen nacherzählt.
Laienschauspielgruppen, Tänzer und Musiker mit zeitgenössischen
Musikinstrumenten zogen die Besucher in ihren Bann. Auch wir ließen
uns vom Hochzeitsfieber anstecken. Eine Überraschung hatten
die Reiseplaner Gelinde Hartwein, Hans-Peter Hexemer und Axel Schwarz
im Programm. Unterhalb der Burg beim Ochsenwirt setzte für
uns eine Laienschauspielgruppe die Hochzeit in Szene. Viel Beifall
waren der Lohn für die hervorragende Schauspiel- und Gesangsdarbietung.
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Höhepunkt
unserer Fahrt war am 3. Tag das Miterleben des Hochzeitszuges.
Reservierte Tribünenplätze garantierten uns einen ungestörten
Blick auf das Geschehen. Mit einem lauten "Halloooh"
begrüßten die Hochzeiter ihre Gäste. Auch der
Hochadel des Mittelalters versammelte sich bei dieser Märchenhochzeit.
Der Erzbischof von Salzburg nahm im Münster St. Martin die
Trauung von Hedwig und Georg vor.
Hochzeitsgäste
aus Polen und den deutschen Landen in prächtigen Gewändern,
Kaiser, Kurfürsten, Fürsten und Grafen, aber auch Gesandte
und Bürger, Trossknechte und Bettelvolk begleiteten die Braut.
Bei einem triumphalen Hochzeitszug mit viel Musik, Fahnenschwinger,
Standartenträger und Armbrustschützen begleitete der
Rat der Stadt sowie das Ratsgesinde und die Zünfte das Hochzeitspaar
durch die Straßen. Hoch zu Ross nahmen die edlen Herren
und Edeldamen, sowie auch die Geistlichkeit an dem Festzug teil.
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Bedienstete,
Falkner und Hofbeamte begleiteten die Herrschaften in ihren Kutschen
und Prunkwagen bei dem Jubelumzug. Das einfache Volk jubelte am
Straßenrand. Für das Gelingen der Fahrt hat unser in
Schwabsburg geborenes und bei Landshut ansässige Mitglied Gerlinde
Hartwein einen großen Beitrag geleistet. Als kleines Dankeschön
der Reisegruppe überreichten die beiden Vorstandsmitglieder
Axel Schwarz und Rüdiger Leineweber Frau Hartwein einen edlen
Tropfen Niersteiner Wein, sowie ein Bild ihrer alten Heimat.
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