Grandios,
bezaubernd, märchenhaft so lauteten die Kommentare
der mehr als 50 Mitglieder und Freunde des Niersteiner Geschichtsvereins
nach dem Besuch der Potsdamer Schlössernacht, während
der die Preußischen Schlösser und Gärten auch
in diesem Jahr wieder festlich illuminiert und von 30000 Gästen
besucht waren. Die Symbiose von rund 20 Schlössern, einer
weiträumigen wie barocken Garten- und Parklandschaft verbunden
mit einem entsprechenden Kulturprogramm ließ keinen Zweifel
aufkommen, dass die Anlagen zu Recht zu den Weltkulturerbe-Stätten
gehören. Das dominierende Schloss war mit seinem Namen zugleich
Programm für die Nacht Sans Souci ohne Sorgen
konnten die Niersteiner eine laue und launige Sommernacht verleben.
Insgesamt
führte die viertägige Sommerkulturreise es war
die zehnte des Vereins nach Potsdam und Berlin, um das
Erbe der Preußen und die pulsierende Hauptstadt ein wenig
zu erkunden, sich heranschnuppern wie es der Zweite Vorsitzende
Hans-Peter Hexemer formulierte, denn die Zeit war zu kurz um mehr
als erste Eindrücke zu sammeln. In Potsdam standen die Besichtigung
des neuen Palais auf dem Programm, das Friedrich der Große
nach dem Siebenjährigen Krieg begann, daneben schaute man
sich den Park von Sanssouci und das Grab des Königs an sowie
die berühmten Weinbergsterrassen. Eine Führung brachte
der Gruppe die Neuen Kammern näher und die Orangerieanlagen.
Der
Rundgang durch das Zentrum führte vom Brandenburger Tor zur
Nikolaikirche und dem klassizistischen Rathaus, neben dem gerade
der Wiederaufbau des zerstörten Stadtschlosses als Sitz des
Landtags im Gange ist. Besonders imponierend war das gerade noch
gerettete Holländische Viertel im Zentrum Potsdams. Insgesamt
gewann man einen Eindruck preußischer Geschichte zwischen
Glanz und Gloria, Höhe- und Tiefpunkten, zwischen Tugenden
und Tragödien, zwischen dem Edikt von Potsdam und dem Tag
von Potsdam 1933.
Über
die Glienicker Brücke vorbei an den Glienicker Schlossanlagen
führte der Weg über die Avus in die Hauptstadt. In Berlin
besuchte die Gruppe auf Einladung des Wahlkreisabgeordneten Klaus
Hagemann den Bundestag im Wallot-Bau des Reichstages und ließ
sich auf der Besuchertribüne über die Geschichte des
Gebäudes und die Arbeit des Parlaments unterrichten. Interessant
war dabei auch zu erfahren, dass der Bundestag das weltweit meistbesuchte
Parlament ist. Die langen Schlangen der Wartenden belegten das
eindrucksvoll. Von der neuen Kuppel aus genoss man bei herrlichem
Sonnenwetter den Rundblick über die Stadt.
Nach dem Reichstagsbesuch durfte ein Gang durch das Regierungsviertel
und durch das Brandenburger Tor natürlich nicht fehlen. Hier
zeigte sich Berlin als die pulsierende deutsche Hauptstadt, die
zu Recht Gäste aus aller Welt anzieht.
Bei
einer Stadtrundfahrt gehörten der Kurfürstendamm, der
Tiergarten, die Straße Unter den Linden, der Alexanderplatz,
der Fernsehturm, das Rote Rathaus, das Nicolaiviertel und der
Gendarmenmarkt zu den markanten Punkten. Eine Fahrt durch den
Grunewald bezog das Olympiastadion mit ein, vor dem stand der
Bus gerade in dem Moment als Herta spielte und ein Tor schoss.
Mit soviel Jubel wurden die Niersteiner noch nie begrüßt.
Mit zum Programm gehörte auch eine abendliche Schifffahrt
auf den Gewässern rund um Potsdam, vorbei an beleuchteten
Schlössern, an der Sackrower Kirche von einem Bläserensemble
musikalisch begrüßt. Ein Teil der Gruppe nahm zum selben
Zeitpunkt am Vorabendkonzert vor dem Neuen Palais teil, bei dem
das Tschaikowsky-Symphonieorchester aus Moskau Werke von Rachmaninoff
und Tschaikowskys Symphonie Nr. 5 e-Moll spielte. Dort wie bei
der Schlössernacht bildete ein atemberaubendes Feuerwerk
mit Musik dem Abschluss einfach bezaubernd, märchenhaft
und grandios.