Geschichtsverein Nierstein im Saar-Lor-Lux-Gebiet |
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Zu Europa gibt es keine Alternative Von der umkämpften Grenzregion zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg ist das Dreiländereck Saar-Lor-Lux zu einer Musterregion grenzüberschreitender Zusammenarbeit in Europa geworden. Auf die interessanten Spuren seiner wechselvollen Geschichte und beeindruckenden Gegenwart begab sich der Geschichtsverein Nierstein bei seiner dreitägigen Sommerkulturreise. Den Auftakt des Programms bildete der Besuch im Theulegium, einem attraktiven kleinen Museum in Tholey, die als Attraktion ein Doppelreliefstein mit römischer und keltischer Gestaltung aufweist wie der Vorsitzende des örtlichen Geschichtsvereins Nico Leiß erläuterte. Höhepunkt in Tholey war die Besichtigung der Abtei und seiner Kirche mit den von Gerhard Richter gestalteten drei großen Glasfenstern in der Apsis des Hauptchores. Richters Werk überzeugte durch abstrakte Farbenvielfalt. |
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![]() Als Außenminister Frankreichs gehörte er zu den vier Gründervätern der Europäischen Union und öffnete mit seiner berühmte Rede am 9. Mai 1950 zunächst den Weg in die Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Unter der Leitung von Vorstandsmitglied Torsten Schüller sammelten die Teilnehmer viele neue Eindrücke: Von Merzig aus ging es am nächsten Tag zur Saarschleife Mettlach, die die Gruppe sowohl von Aussichtspunkt Alte Cloef als auch vom Passagierschiff Saarstern bei einer Rundfahrt in Augenschein nahm. Mettlach ist untrennbar mit einem Stück deutscher Industriegeschichte verbunden durch das Weltunternehmen Villeroy & Boch. In der neuen Erlebniswelt wurde die Geschichte des Konzerns aufgeblättert und historische und aktuelle Produkte gezeigt. |
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![]() In Geschichte und Gegenwart der luxemburgischen Hütten- und Stahlindustrie führte am dritten Tag die Reise nach Belval. Einst das Zentrum des Minetteabbaus und der Stahlproduktion im Süden des Landes, ist Belval heute zu einem Musterbeispiel der Umwandlung industrieller Brache in eine urbane zukunftsorientierte neue Stadtlandschaft aus Wissenschaft, Forschung und Wohnnutzung geworden, wobei die alten Anlagen eindrucksvoll einbezogen wurden. Den Abschluss bildete ein Besuch in der Hauptstadt Luxemburgs mit ihren vielfältigen europäischen Einrichtungen wie Parlament, Rechnungshof und vor allem dem Europäischen Gerichtshof. In der Altstadt gab es neben den alten Festungsanlagen auch das Großherzogliche Palais und die Abgeordnetenkammer zu sehen. „Die Reise führte mit Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart sehr plastisch vor Augen, dass es zur Zusammenarbeit in Europa für die Menschen nach Innen und die Geltung Europas nach Außen keine Alternative gibt“, stellte Vorsitzender Hans-Peter Hexemer als Fazit heraus. |
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© Texte und Fotos – soweit nicht anders angegeben: Geschichtsverein Nierstein e.V. | ||
Nierstein, Juni 2025 |