Rundgang durch Nierstein |
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Oberhalb der kleinen Steig | ||
Wartturm Das Wahrzeichen von Nierstein, seit dem Jahr 1521 nachweisbar, mit Brüstung 10,20 m hoch. Er diente einst dazu, Signale für die Burg Landskrone und die Burg in Schwabsburg auszusenden. Im Jahr 2000 gründeten sich die Freunde des Wartturms, um sich für die Sanierung des maroden Bauwerks zu engagieren. Diese Sanierung erfolgte schließlich im Jahr 2004 anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tages in Nierstein und Oppenheim. |
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Rheinstraße 15 | ||
Schloss Dalberg-Herding
Das historische freiadlige Dalberger Hofgut kam Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Freiherren von Herding. Ursula Freifrau von Herding ließ 1836-1839 ein Schloss nach italienischem Vorbild errichten. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde 1906 auf dem Gelände die Malzfabrik Nierstein errichtet, das Schlossgebäude für die gewerbliche Nutzung umgebaut und um zahlreiche Gebäude erweitert. Ein in den 1960er Jahren errichtetes, rund 40 Meter hohes Silogebäude dominierte lange das Ortsbild. 2006 gab der letzte Besitzer der Mälzerei, die Firma Durst-Malz, diesen Standort auf. Ein Investor erwarb das gesamte Gelände und ließ das Schloss in eine Wohnanlage umgestalten. Ein besonderes Kleinod ist bis heute die Schlosskapelle, die der seinerzeit bekannte Künstler Jakob Götzenberger in den Jahren 1839-1842 mit aufwändigen Wandgemälden im Stil der Nazarener schmückte. |
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Großes Bild | Schlosskapelle | ||
Rheinstraße 36 | ||
Ehemalige Sophienkirche
Die 1729 erbaute Sophienkirche wurde gestiftet von Anna Sophia von Haxthausen, der Besitzerin des Haxthäuser Hofes (Langgasse 35), sie war das erste evangelisch-lutherische Kirchengebäude in Nierstein. 1744 folgte der kleine Anbau, der als Schulhaus genutzt wurde. Nach der Union der lutherischen und der reformierten evangelischen Kirche im Jahr 1822 wurde das Gotteshaus aufgegeben. Seit dem späten 19. Jahrhundert ist der Komplex im Besitz der Familie Strub, die hier ein Weingut mit Straußwirtschaft betreibt. |
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Rheinstraße 38 | ||
Ehemaliges lutherisches Pfarrhaus 1732 erworben von Anna Maria von Haxthausen, einer Cousine der Besitzerin des Haxthäuser Hofes in der Langgasse 35. 1765 zum lutherischen Pfarrhaus umgebaut, am Gebäude befinden sich ihr Wappen (rechts) und das ihres Ehemannes – Oberhofmeister Christian Vollhard von Watzdorff. |
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Langgasse 35 |
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Haxthäuser Hof
Ehemaliger Adelshof, gehörte bis 1681 der Familie von Rodenstein (Linie Fränkisch-Crumbach) und kam durch Erbe über die Familie Kamptz zu Godau in den Besitz der Familie Haxthausen. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört, zwischen 1698 und 1722 als barockes Herrenhaus wiederaufgebaut. Anna Sophia von Haxthausen, verwitwete von Stockheim, lebte 1722-1743 auf dem Hof. Der letzte adelige Besitzer Rudolf Christian von Haxthausen wurde 1797 durch die Franzosen enteignet. |
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Seit 1804 im Besitz der Familie Wernher. Philipp Wilhelm Wernher gehörte 1848/49 dem Paulskirchen-Parlament in Frankfurt an, daran erinnert eine vom Geschichtsverein Nierstein angebrachte Gedenktafel am Tor. | ||
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Marktplatz 1 | ||
Altes Rathaus
Erbaut 1838 unter Einbezug einiger Teile eines Vorgängerbaus, bis 1937 Sitz der Gemeindeverwaltung. Seit 1975 beherbergt es das Paläontologische Museum mit einer Vielzahl an Fossilien, darunter auch die Niersteiner Fährtenplatten. |
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Marktplatz 3 | ||
Ehemaliger Adelshof
Ältestes Fachwerkhaus, datiert 1591. Vermutlich bis 1752 im Besitz der Hundt von Saulheim, anschließend der Freiherren Knebel von Katzenelnbogen, denen auch das benachbarte Gebäude Marktplatz 5 gehörte. |
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Marktplatz 5 | ||
Knebelscher Hof
Ehemaliger Adelshof Bereits im 16. Jahrhundert im Besitz der Knebel von Katzenelnbogen, ab 1684 ist Philipp Christoph Knebel von Katzenelnbogen, kurmainzischer Rat und Hofmarschall, als Besitzer verbürgt. Er war verheiratet mit Maria von Waldbott-Bassenheim - Ehewappen der Familien Knebel (links) und Waldbott (rechts) über der Tür. |
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Marktplatz 6 | ||
Zum „Weißen Ross“ Die Herberge wird im Zinsbuch der Gemeinde 1664 erwähnt.An diese erinnert eine in die Hauswand eingemauerte barocke Spolie. |
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Marktplatz 8 | ||
Ehemalige Poststation
1863-1868 Fürstl. Thurn und Taxis'sches Lehenspostamt im Großherzogtum Hessen, Station der Postkutschen neben der Herberge zum „Weißen Ross“. |
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Saalpförtchen 2 | ||
Ehemalige Pfälzische Kollektur
Sitz des kurpfälzischen Amtmannes, 1822-1893 evangelische Schule. Heute Weingut Klein, Elternhaus der Niersteiner Weinkönigin Nathalie Klein (2016/17). |
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Oberdorfstraße / Fronhof |
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Martinskirche
Evangelische Pfarrkirche mit Resten der mittelalterlichen Kirchhofbefestigung samt spätromanischem Rundturm. Chorturm aus dem 12. Jahrhundert, 1370 Umbau der Kirche, 1782-87 Renovierung, 1896 Turmaufbau und Erweiterung durch Querschiff und Westchor. In der Turmhalle drei Doppelgrabmäler Niersteiner Adelsfamilien aus dem 16. Jahrhundert sowie Haxthausen-Epitaphe aus dem 18. Jahrhundert. Im Innern Taufstein aus dem 15. Jahrhundert. Nach Brand 2010 umfassende Innenrenovierung. |
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Fronhof 1 | ||
Ehemalige reformierte Schule
Um 1720 erbaut, nach 1822 Weingut. Die Hofanlage grenzt an die Kirchhofbefestigung der Martinskirche an, im Hof Teile der ehemaligen Zehntscheune. |
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Fronhof 5 | ||
Die alte Schmiede
1727 erstmals urkundlich erwähnt, eine der ältesten Schmieden Rheinhessens. Seit 1848 im Besitz der Familie Engel, die die Schmiede drei Generationen lang führte und den Betrieb erst 1975 aufgab. Der Innenraum ist bis heute unverändert. |
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Großes Bild | Innenraum | ||
Fronhof 7 | ||
Kurfürstenhof
Ab 1000 Königshof, ab 1375 kurpfälzisches Kelterhaus mit des „Kaisers Kelter“, im Dreißigjährigen Krieg zerstört, 1722 wiederaufgebaut durch Karl Philipp von der Pfalz, Wappen des Kurfürsten Karl Philipp am Kelterhaus. |
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Großes Bild | Wappen | ||
Oberdorfstraße 2 | ||
Metternichhof
Niersteins ältester Adelshof, zugleich auch ältestes profanes Gebäude; Kernbau um 1450 erbaut als Wehrturm mit Schießscharten; Treppenturm aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, dazugehöriger Anbau nach Zerstörungen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wiederaufgebaut 1717/18. Der Adelshof war 1456 im Besitz des Philipp Schlichter von Erpfenstein, dessen Grabmal sich in der Martinskirche befindet, gelangte Ende des 16. Jahrhunderts durch Heirat in den Besitz der Freiherren von Mauchenheim genannt Bechtolsheim, 1628 verkauft an die Freiherren (ab 1731 Grafen) Wolff Metternich zur Gracht, blieb in deren Besitz bis 1816, seit 1974 Familie Staiger-Schwarz. |
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Oberdorfstraße 16 | ||
Sternenfelserhof
Ehemaliger Adelshof, gelangte aus Mainzer Kirchenbesitz in den Besitz der Schütz von Holzhausen, dann von Schönborn, von Bubenheim und von Harstall, 1752 Eigentum der Herren von Sternfels. Heute Weingut Kopp, Elternhaus der rheinhessischen Weinkönigin Lea Kopp (2017/2018). |
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Geismarer Hof 10 | ||
Geismarer Hof
Ehemaliger Adelshof, um 1600 errichtet, zunächst im Besitz der Freiherren Mosbach von Lindenfels, dann von Wallbrunn zu Ernsthofen und ab 1718 von Geismar, unter französischer Herrschaft 1803 versteigert. |
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Oberdorfstraße 50 | ||
Ehemaliges Schlossgut
Vom Schloss, das auf einem großen, von einem Wassergraben umgebenen Areal lag, blieb nur das Torhaus erhalten, Schlussstein mit Wappen der Grafen von der Leyen. Am dahinter liegenden Haus Wappenstein mit Allianzwappen des Freiherren Lothar Ernst von Rollingen und seiner Frau Helene Charlotte von Thüngen (um 1730). |
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Außerhalb 22 | ||
Riedmühle
Die Riedmühle wird bereits 1474 urkundlich erwähnt. Zunächst im Besitz der Herren von Heusenstamm, 1632 der Herren von Mosbach, ab 1711 der Freiherren von Rollingen, ab 1745 der Grafen von der Leyen. Heute steht das Mühlenanwesen im Besitz der Familie Hock. |
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Rheinallee 62 | ||
Weingut Guntrum
Die Wurzeln des Hauses Louis Guntrum gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Bereits 1648 gab es erste Erwähnungen der Familie als Küfer und Gastwirte in Wörrstadt/Rheinhessen und nach 1792 an der hessischen Bergstraße, wo die Familie einen florierenden Weinhandel begründete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlagerte man den Betrieb nach Rheinhessen, erwarb 1917 ein großes Areal direkt an der Fähre am Rhein, kurz darauf die ehemalige Villa Bömper (Rheinstraße 60). Die heutigen Betriebsgebäude wurden 1923/24 errichtet. |
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Weitere Informationen/Niersteiner Geschichtsblätter | ||
Sironastraße | ||
Sironabad
1803 entdeckte römische Heilquelle im Bereich der ehemaligen römischen Militärstation Buconica, wichtigstes Fundstück war der römische Votivstein für die Götter Sirona und Apollo sowie römische Münzen, die eine Nutzung des Bades im 1.-3. Jahrhundert n. Chr. dokumentieren. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nutzte man das schwefelhaltige Wasser für einen Kurbadbetrieb in neu errichteten Gebäuden über der Heilquelle. In der zweiten Hälfte wiedereingestellt, da der schwankende Wasserspiegel keine kontinuierliche Nutzung gewährleistete. Die Sironawerke, von Beginn des 20. Jahrhunderts bis ca. 1930 von der Firma Sander, Dexheim, betrieben, stellten Maismehl her und benutzten das Quellwasser zum Bleichen. |
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Langgasse 3 | ||
Mathildenhof
Ehemaliger Adelshof, 1574 im Besitz der Breder von Hohenstein, später von Harstall, die die bis dahin einzelnstehenden Gebäude zu einer barocken Dreiflügelanlage ausbauten. Die heutige Gestalt geht auf 1862 zurück, als die Mainzer Weinhändlerfamilie Lauteren die Gebäude im Stil einer italienischen Villa zu ihrem Landsitz umbauen ließ. Den dazugehörigen Park gestaltete der berühmte Frankfurter Gartenarchitekt Heinrich Siesmayer. Im 20. Jahrhundert diente der Mathildenhof der Weinproduktion der Freiherrn von Heyl zu Herrnsheim (Worms). |
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Bildstockshohl 5 | ||
Das Schmitt’sche Weingut
Hier war in den 1950er Jahren Albert Schweitzer mehrmals zu Gast. Das ehemalige Weingut gehörte Karl Ludwig Schmitt, der es zu einem Ort der Begegnung großer Persönlichkeiten machte. Auf Vermittlung seines Patenonkels Louis Mayer, deutsch-amerikanischer Bildhauer und Maler, kam auch der große Theologe und Urwaldarzt Albert Schweitzer mehrmals nach Nierstein. An seine Besuche erinnert eine vom Geschichtsverein Nierstein angebrachte Gedenktafel am Tor des Hauses. |
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Bildstockstraße 10 | ||
Ehemaliges Weingut Finck – Rathaus Stadt Nierstein
Der Mainzer Philipp Josef Finck (1800–1884), durch Kaffee- und Zuckerhandel vermögend geworden, erwarb 1862 die renommierte Weinlage Glöck und ließ sich 1863 bis 1866 in der Bildstockstraße 10 ein repräsentatives Gutsgebäude, umgeben von einer großen Parkanlage, errichten. Finck machte die Glöck-Weine zu einer Marke mit eigenem Logo, sie erreichten international Ansehen. Sein Nachfolger konnte an den Erfolg nur zeitweise anknüpfen, wirtschaftliche Probleme zwangen ihn schließlich zum Verkauf. Seit 1937 gehört das Gutsgebäude der Gemeinde, hier befindet sich heute das Rathaus der Stadt Nierstein. |
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Weitere Informationen/Niersteiner Geschichtsblätter | ||
An der Bergkirche | ||
Die Glöck
Die nur 2,2 Hektar große, von einer Mauer umschlossene Lage „Glöck“ unterhalb der Kilianskirche gehört zu den renommiertesten Lagen Deutschlands. Beim Verband Deutscher Prädikatsweingüter VDP ist sie als „Großes Gewächs Rheinhessen“ klassifiziert und wurde vom Deutschen Weininstitut als „Höhepunkt Deutscher Weinkultur“ ausgezeichnet. |
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An der Bergkirche | ||
Kilianskirche
Katholische Pfarrkirche, 1773 erbaut an der Stelle einer schon 742 erwähnten Basilika – die Schenkung dokumentiert zugleich die urkundliche Ersterwähnung Niersteins. Ältester Teil ist der romanische Chorturm aus dem späten 12. Jahrhundert, von der Basilika aus dem 8. Jahrhundert blieb nur ein Sturzstein im Mauerwerk erhalten. |
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An der Bergkirche | ||
Katholisches Pfarrhaus
1906/07 am Standort der früheren barocken katholischen Schule errichtet, als Niederlassung der Schwestern der Göttlichen Vorsehung. Die kleine Glocke auf dem Gebäude gehörte früher zum Kloster Mariacron, Oppenheim, und trägt die Aufschrift "Christof Neidhardt in Augsperg (Augsburg) gos mich anno 1645". Seit den 1970er Jahren katholisches Pfarrhaus. |
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Schwabsburg | ||
Ehemalige Reichsburg
Im 12. Jahrhundert von den Staufern zum Schutz des Reichslandes um Nierstein und Oppenheim erbaut, 1621 von spanischen Truppen zerstört, nur der Bergfried blieb erhalten. Die einst den Bergfried umgebende Ringmauer mit angefügten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden ist nach der Versteigerung 1799 abgebrochen worden. |
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Hauptstraße 33 | ||
Ältestes Fachwerkhaus Seit dem Bau 1707 im Besitz der Familie Borngässer. |
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Hauptstraße 54 | ||
Alte Hofanlage Das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen, eine Vierseitanlage, wurde vermutlich im 18. Jahrhundert erbaut. Es zählt zu den besterhaltenen Hofanlagen in Rheinhessen. |
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Hauptstraße 57 | ||
Ehemaliges Backhaus
Aus dem 17. Jahrhundert, im Winkel zur Schlossgasse errichtet, eines von drei erhaltenen Bauwerken dieses Typs in Rheinhessen. Bis in die 1980er Jahre genutzt von der benachbarten Bäckerei Dietz. |
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Hauptstraße | ||
Evangelische Kirche
1363 erstmals als Kapelle erwähnt, der Vorgängerbau der heutigen Kirche wurde 1613-16 errichtet. Diese riss man 1892 zugunsten eines Neubaus im neugotischen Stil ab. Besonders bemerkenswert die originalen Kirchenfenster des Heidelberger Glasmalers Heinrich Beiler und die – in den frühen 1970er Jahren von dem renommierten Wormser Künstler Gustav Nonnenmacher gestaltete – Christusfigur im Altarbereich. |
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Großes Bild | Christusfigur | ||
Backhausstraße 17 | ||
Ehemaliger Zehnthof
Um 1600 erbaut, im Besitz des Karthäuserklosters St. Michael in Mainz. 1782 im Besitz der Freifrau von Zedwitz. Der Pächter des Hofes betrieb auch die benachbarte Mühle. |
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Nierstein, 10.01.2021 | ||