Aktuelles

Gelungene Reise nach München und dessen Umland

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Viele historisch interessante, informative und bewegende Programmpunkte erlebten die rund 50 Teilnehmer der Sommerkulturreise 2024 des Geschichtsvereins Nierstein in der Isar-Metropole München und deren Umland.

Zwei besondere Höhepunkte waren gewiss die Besuche im Jüdischen Gemeindezentrum und im Bayerischen Landtag. Der Neubau der Ohel-Jakob-Synagoge wurde 2006 am geschichtsbeladenen 9. November eingeweiht.

Das Gebäude erinnert an die Klagemauer in Jerusalem und ist ein unübersehbares Zeichen, dass jüdisches Leben in unsere Gesellschaft gehört, betonte Gemeindemitglied Dinah Zenker.

Für die Mehrzahl der Teilnehmer war es der erste und zugleich ein bewegender Besuch einer Synagoge. Besonders beeindruckte ein nahezu unversehrtes Stück des Portals der 1938 noch vor der Pogromnacht zerstörten alten ...

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„Einigkeit und Recht und Freiheit“ – Theaterstück löste Emotionen aus.

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Langanhaltender Beifall der über 120 Gäste im Stadtpark Nierstein belohnte den Künstler und Histotainer Tino Leo nach seinem Auftritt am 23. Mai.

Aus Anlass von 175 Jahren Revolution und 75 Jahren Grundgesetz hatte der Geschichtsverein Nierstein Tino Leo und sein Ein-Personen-Theaterstück „Einigkeit und Recht und Freiheit“ nach Nierstein geholt.

Den Anwesenden wurde eine faszinierende Inszenierung geboten, wobei Leo mit seiner enormen Bühnenpräsenz, seinem Sprachwitz sowie mit Mimik und Gestik begeisterte.

Leo spielte zehn Rollen: Als Adam von Itzstein, Freiheitskämpfer der ersten Stunde nahm er die Gäste mit auf seine Reise durch die Revolution von 1848/49, die geprägt ist von Hoffnung, Aufbruch und Enttäuschung.

Dabei trifft er auf Persönlichkeiten wie Fürst von Metternich, den Preußenkönig, den Demokraten Friedrich Hecker und Menschen aus dem Volk. Die Paulskirche postulierte erstmals die Grundrechte.

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Niersteiner Stolpersteine neu in App „Stolpersteine Deutschland“

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Die Niersteiner Stolpersteine können jetzt auch auf jedem Handy abgerufen werden. Möglich macht es die von dem Kölner Unternehmen d-SIRE GmbH & Co KG uneigennützig und ehrenamtlich entwickelte App „Stolpersteine Deutschland“.

Die Initiatoren möchten die Gedenkarbeit digital unterstützen und verwenden dazu die öffentlich zugänglichen Daten aus Wikipedia und OpenStreetMap.

Die 55 Niersteiner Stolpersteine wurden von 2013 bis 2019 verlegt. In ganz Deutschland liegen inzwischen mehr als 75.000 Steine, um die Erinnerung an die von den Nazis verfolgten Menschen aufrecht zu erhalten.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat sein Kunstprojekt 1992 begonnen und ist bis heute mit seiner Mission in ganz Europa unterwegs. Die App ermöglicht sicher nicht nur jüngeren Menschen einen schnellen Zugang zu den Stolpersteinen, dankt der in Nierstein für die Stolpersteine verantwortliche Geschichtsverein den Initiatoren der App, besonders Susanne Prüfer, die sehr schnell für die Aufnahme der Niersteiner Opfer gesorgt hat. „Als wir seinerzeit die ersten Stolpersteine durchgesetzt haben, war es uns ein Anliegen, dass wir mit der Rückkehr der Namen in unsere Stadt den Opfern ein Stück der genommenen Würde wiedergeben“, sagen Vorsitzender Hans-Peter Hexemer und Vorstandsmitglied Jörg Adrian.


Die App ist kostenlos im Apple App Store und in Google Play erhältlich:

   

Foto: d-SIRE GmbH

     

     

Niersteiner Archiv-Schätze in Speyer
Landesarchiv zeigt Ausstellung des Geschichtsvereins

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„Einblicke in ein wegweisendes Restaurierungsprojekt“ – unter diesem Motto stand am 03.04.2024 die Eröffnung unserer Ausstellung „Schätze aus dem Niersteiner Stadtarchiv – Nur gemeinsam können wir unser historisches Gedächtnis retten“ im Landesarchiv Speyer.

Diese Ausstellung, die erstmals im September/Oktober 2023 im Niersteiner Rathaus gezeigt wurde, informiert über die Restaurierung unseres Stadtarchivs.

Dr. Gisela Fleckenstein, Leiterin des Landesarchivs, in dem das Niersteiner Archivgut seit Beginn der 1970er Jahre fachgerecht verwahrt und zugänglich gemacht wird, betonte in ihrer Begrüßung das Besondere der Niersteiner Initiative: Die Zusammenarbeit mit Experten aus den Bereichen Archivwissenschaft, Restaurierungstechnik und ...

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Foto: GVN

     

     

Auf den Spuren der Großmutter Maria Müller in Nierstein

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Amerikanerin Myra Dannewitz besuchte Ort der Vorfahren

Auf den Spuren ihrer Familie kamen Ende März Myra und Mike Dannewitz aus Oregon/USA nach Nierstein. Sie hatten sich im Vorfeld über ihre Vorfahren erkundigt und wollten nun vor Ort sehen, wo sie gelebt und gearbeitet hatten.

Gerda Gainey Schäfer hatte es übernommen, die amerikanischen Gäste an die entsprechenden Plätze in Nierstein zu führen. Myras Großmutter war als Maria Müller 1906 in Nierstein geboren worden. Sie hatte noch drei Geschwister: Theodor (geb. 1894) und Luise, die nach dem 1. Weltkrieg in die USA auswanderten, sowie Erich, der in Nierstein blieb und im Weinbau tätig war. Josefa Maria Emilie Müller war die Tochter von Luise Magdalena (geb. Pabst) und Ludwig Müller. Erich Müller betrieb ein Weingut/Weinhandel im Haus Große Fischergasse 23. Allerdings ist er aus dem Melderegister von 1930 unter der Adresse Bildstockhohl 5 als Weinhändler genannt. Dieses Gebäude gehörte später Georg und Karl Ludwig Schmitt, die auch ein Weingut führten.

Myra hatte im vergangenen Jahr mit dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins Hans-Peter Hexemer Kontakt aufgenommen, der ihr eine Reihe von Informationen, darunter Dank der Hilfe der Verbandsgemeinde den Auszug aus dem Geburtsregister von 1906 zukommen lassen konnte. In den Familienunterlagen fand Myra noch ein Weinetikett des Weingutes Erich Müller, ein 1936er Niersteiner Schelmskaute Riesling. Darauf war wohl 1945 oder danach handschriftlich vermerkt worden: General Patton und seine Truppen überquerten hier im 2. Weltkrieg den Rhein und die Stelle einer der Pontonbrücken war eingezeichnet.

So besichtigte das Paar aus Oregon nicht nur die beiden Wohnorte der Familie, sondern auch das Rhine-River-Crossing Monument. Außerdem wurden die katholische Kirche, die die Großmutter immer besucht hatte, der dortige Friedhof, der Marktplatz, die evangelischen Kirche, der Fronhof und der Metternichhof besichtigt. „Es waren nette und dankbare Gäste - so dankbar, dass sie im Gedenken an die Großmutter noch 100 $ an den Geschichtsverein gespendet haben“, freute sich Gerda Gainey Schäfer über die interessante Begegnung.

Fotos: Gerda Gainey Schäfer, Myra Dannewitz

     

     

Im Gedenken an die Kornsandmorde Zivilcourage gegen Rechts zeigen

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Am Mahnmal auf dem Kornsand gedachten am 21.03.2024 viele Menschen der Opfer

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von links und rechts des Rheins kamen auch in diesem Jahr auf Einladung des Arbeitskreises Kornsand zum Gedenken an die Opfer der Kornsandmorde zusammen. Seit 1954 steht am Kornsand nahe des Orts des Verbrechens ein Gedenkstein mit den Namen der Opfer.

Die Gedenkstunde stand in diesem Jahr ganz im Zeichen einer scharfen Kritik an der AfD und dem Erinnern an die Opfer rechtsextremer Gewalt der jüngsten Vergangenheit.

Die Hauptrede hielt Bruno Walle, Vorsitzender des Bezirksverbands Rhein-Main der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt. „Der Geist der Nazis und deren Ideologie samt Nationalismus und Rassismus sind in Deutschland, Europa und der Welt wieder in vielen Köpfen präsent und wird immer mehr auch laut hinausposaunt“, sagte Walle und erinnerte an das Treffen von AfD-Funktionären, bei dem es unter anderem die millionenfache Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund ging. Dieses Treffen sei aber nur die Spitze des Eisbergs. Es sei seit Jahren zu beobachten, dass Nationalismus, Rassismus und andere Diskriminierungen zunehmen.

Inzwischen laufe jeder Mensch, der anders aussieht, anders denkt, lebt oder liebt Gefahr, ins Visier der Rechtspopulisten zu geraten, zog Bruno Walle Parallelen zu den Jahren des Nationalsozialismus. Der Gewerkschafter erinnerte auch an die Mordserie der rechtsterroristischen Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), an die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) vom 2. Juni 2019 und an den Anschlag in Hanau vom 19. Februar 2020. „Allein in Deutschland wurden seit 1990 mehr als 200 Menschen von Neonazis ermordet.“

Für die Geschichtsvereine aus Trebur, Nierstein und Oppenheim legten deren Vorsitzende Wolfgang Kraft, Susanne Pohl und Hans-Peter Hexemer zusammen mit Walter Ullrich von Vereine Jüdische Kultur im Kreis Groß-Gerau einen Kranz nieder, ebenso die Vertreter der Städte Nierstein und Oppenheim sowie der Gemeinde Trebur. Für alle war es wichtig zu betonen, dass jeder Einzelne in der Gesellschaft Zivilcourage zeigen müsse. Menschenverachtenden Äußerungen und rechter Hetze müsse in allen Fällen deutlich widersprochen werden. Damit erfülle man auch das Vermächtnis der Kornsand-Opfer.

Rechtzeitig zum Jahrestag der Errichtung des Mahnmals vor 70 Jahren hatte der Geschichtsverein Nierstein ein Faltblatt aufgelegt, das die schwierige Erinnerungsgeschichte aufarbeitet. Für den vorbeikommenden Touristen steht nun ein Schild an der Gedenkstätte, das auch einen QR-Code enthält, durch den man mit dem Mobilfon weiterführende Informationen zu den Kornsandmorden aufrufen kann.

Bild: Heiner Bräckelmann.

     

     

Mitgliederversammlung mit viel Zuspruch / Hans Hofmann neues Ehrenmitglied

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Der Geschichtsverein Nierstein hat ein neues Ehrenmitglied. Das langjährige Vorstandsmitglied Hans Hofmann wurde in der gut besuchten Mitgliederversammlung im Weingut Mann dazu ernannt. „Hans wirkt bis heute mit. Er hat sich maßgeblich um die Renovierung der Vereinsräume gekümmert. Vor allem ist sein intensives Bemühen um den Zusammenhalt im Verein zu würdigen“, so Vorsitzender Hans-Peter Hexemer.

„Uns alle verbindet das Interesse an Geschichte. Ein Verein ist aber mehr als eine Arbeitsgemeinschaft. Damit ein Verein funktioniert, muss das Menschliche stimmen“, dankte Hexemer dem Ehrenmitglied.

Zu Beginn bilanzierte der Vorsitzende das vergangene Jahr mit über 25 Veranstaltungen, die immer großen Zuspruch fanden. Höhepunkte: Die Sommerkulturreise nach Tübingen und die Veranstaltungen zur Revolution 1848.

Die weitere Sanierung des Stadtarchivs koste viel Zeit und Geld. Hexemer freute sich daher über die aktuelle Spende des Mitglieds Carsten Ahr von 5.000 Euro. Man sei auf jede Spende angewiesen, bat Archivbeauftragte Susanne Bräckelmann um weitere Unterstützung. Nach dem Bericht von Schatzmeisters Axel Schwarz folgte auf Antrag der Kassenprüfer die einstimmige Entlastung des Vorstands. Vorsitzender Hexemer kündigte an, 2025 für weitere drei Jahre als Vorsitzender zu kandidieren.

In einem Vortrag stellte Vorstandsmitglied Marina Wernher das Projekt „Erzählte Geschichte – Oral History“ vor. Sie hat mittlerweile eine Vielzahl Niersteiner interviewt und deren Leben porträtiert. Eine geeignete Veröffentlichung ist geplant.

Stadtbürgermeister Jochen Schmitt erklärte: “Ich freue mich über Euer großes Engagement, denn es ist so wichtig, Geschichte aufzuarbeiten. Macht weiter so!“

Bild: Ehrenmitglied Hans Hofmann und Ehefrau Edu galt der Dank des Vorsitzenden Hans-Peter Hexemer.

     

     

Aufruf des Arbeitskreises Kornsand zur Kornsandgedenkstunde am Donnerstag, 21. März 2024, 18 Uhr

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Am 79. Jahrestag des NS-Verbrechens auf dem Kornsand lädt der Arbeitskreis Kornsand zur jährlichen Gedenkfeier am rechtsrheinischen Mahnmal ein.

Die Ansprache hält in diesem Jahr Bruno Walle, Vorsitzender des Bezirksverbands Rhein-Main der IG Bau. Musikalisch wird die Gedenkstunde von der Jugendmusikschule Oppenheim begleitet. Der Arbeitskreis Kornsand erinnert jährlich in Zusammenarbeit mit den Städten Nierstein, Oppenheim, der Gemeinde Trebur und den Geschichtsvereinen am Gedenkstein an das NS-Verbrechen der letzten Kriegstage.

Am 21. März 1945 wurden in der Nähe der Anlegestelle der Rheinfähre Cerry und Johann Eller, Jakob Schuch, Nikolaus Lerch, Georg Eberhardt aus Nierstein und Rudolf Gruber aus Oppenheim von fanatisiertem Führungspersonal des untergehenden NS-Regimes ermordet.

Die sechs rheinhessischen Hitler-Gegner wurden brutal misshandelt, mussten ihre Gräber ausheben und wurden anschließend im Angesicht ihrer bereits befreiten Heimat von einem 18-jährigen Leutnant der Nazi-Wehrmacht kaltblütig ermordet.

Durch die Erinnerung an solche Mordtaten besteht die Chance, dem Vergessen Einhalt zu gebieten und rechtsradikale Unbelehrbare in die Schranken zu weisen. Deutsche Geschichte der Nazizeit ist vor allem Tätergeschichte. Daran erinnern wir am Kornsand.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. März 2024, um 18 Uhr am Gedenkstein statt. Wir treffen uns am Kornsand, damit wir nicht vergessen und nicht verdrängen. Wir stehen in der Tradition derer, die auf den Gedenkstein geschrieben haben:

Den Toten zum Gedächtnis,
den Lebenden zur Mahnung,
damit, was hier geschah,
sich nie wiederhole.

Den linksrheinischen Teilnehmern wird die Rheinfähre um 17:20 Uhr empfohlen.


Arbeitskreis Kornsand: Stadt Nierstein, Geschichtsverein Nierstein, Stadt Oppenheim, Oppenheimer Geschichtsverein, Gemeinde Trebur, Gesellschaft Heimat und Geschichte Trebur, Verein Jüdische Geschichte und Kultur im LK Groß-Gerau, Jugendprojekt “Gewalt hat eine Geschichte” und seinen Mitgliedern die Mitglieder Jochen Schmitt, Norbert Engel, Hans-Peter Hexemer, Susanne Bräckelmann, Joachim Allmann, Walter Jertz, Silke Rautenberg, Susanne Pohl, Jochen Engel, Monika Deja, Stefan Römer, Wolfgang Kraft, Walter Ullrich, Raimund Darmstadt, Johanna Stein, Angelika Arenz-Morch, Jörg Adrian

Foto: Elfriede Hexemer

     

     

70 Jahre Gedenkstein an die Kornsandmorde

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Neues Faltblatt beleuchtet schwieriges Erinnern an die Mordtaten

Dass Erinnerung und Gedenken zuweilen mühsame Wege gehen, davon zeugt die Geschichte des Kornsandgedenkens. Am 21. März 1945 waren am rechten Rheinufer auf dem Kornsand, nur wenige Stunden vor dem Eintreffen der amerikanischen Armee, fünf Niersteiner und ein Oppenheimer Bürger an der Rückkehr in ihre Heimatgemeinden gehindert und von einem jungen Wehrmachtsoffizier erschossen worden, nachdem sie als Gegner des NS-Regimes denunziert worden waren.

Ein neues Faltblatt des Geschichtsverein Nierstein, herausgegeben in Kooperation mit dem Arbeitskreis Kornsand, dem neben den Städten Nierstein und Oppenheim sowie der Gemeinde Trebur auch die Geschichtsvereine aus diesen Kommunen angehören, ruft nun erstmals die Geschichte des Gedenkens an den Mord in Erinnerung.

An dieses Verbrechen erinnert seit dem Volkstrauertag 1954 ein Gedenkstein am Kornsand, nur wenige Meter vom Tatort entfernt, „den Lebenden zur Mahnung, damit, was hier geschah, sich nie wiederhole“, wie die Inschrift auf der Tafel besagt.

„Ein Wort, das in den gegenwärtigen Tagen angesichts des Erstarkens völkisch-nationalistischer Kräfte neue Dringlichkeit bekommt“, so Jörg Adrian, Beisitzer für Gedenk- und Erinnerungsarbeit, und Hans-Peter Hexemer, Vorsitzender des Geschichtsvereins Nierstein.

Die Erinnerung an das Verbrechen beginnt mit der Exhumierung der Leichname im April 1945 und führt zunächst über erste Gedenkfeiern auf den Friedhöfen zur Enthüllung des Gedenksteines im November 1954.

Darauf folgt eine Darstellung der Differenzen um die „richtige“ Form der Erinnerung und der daraus resultierenden getrennten Wege in Zeiten des Kalten Krieges, bis 1985 anlässlich des vierzigsten Jahrestages des Verbrechens erstmals wieder eine gemeinsame Veranstaltung von Kommunen, Kirchengemeinden, Parteien und Vereinen möglich und bis heute dauerhaft verankert wurde.

Der Flyer ist erhältlich bei den genannten Kommunen und Vereinen. Am Gedenkstein selbst soll in Kürze ein QR-Code zur Seite www.gg-online.de/kornsandverbrechen und auch zur Webversion des Faltblattes führen.

     
Hier geht's zum Flyer    
     

     

US-Soldaten besuchten historischen Ort des „Nierstein-Crossing“ 1945

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Es war ein Ausflug an einen historischen Ort: die amerikanischen Soldaten der in Wiesbaden stationierten E-Company des 1-214th Aviation Regiments und ihre Kommandeure Captain Robert L. Karstetter und Major Brendan Fields, wollten einmal mit eigenen Augen sehen, wo im späten März 1945 die 3. US-Armee unter General Patton den Rhein überquerte.

Empfangen wurden sie von Gerda Gainey Schäfer, Walter Kissel und Hans-Peter Hexemer, Mitglieder des Geschichtsverein Nierstein. Gerda Gainey Schäfer und Geschichtsvereinsvorsitzender Hans-Peter Hexemer zeigten sich sehr erfreut über das Interesse und betonten, der Brückenschlag sei als Nierstein Crossing - Silent Crossing in die Geschichte eingegangen und habe dazu beigetragen, den 2. Weltkrieg in Europa schneller zu beenden.

Walter Kissel hatte als Kind den Rheinübergang erlebt und schilderte als Augenzeuge wie die Lkw, Amphibienfahrzeuge, die vielen Soldaten und die Brückenteile sich damals durch Nierstein bewegten. Thema waren auch die tragischen Kornsandmorde, bei denen am Tag vor der Rheinüberquerung 6 Menschen aus Nierstein und Oppenheim noch von Nazis ermordet wurden.

Im Weingut Louis Guntrum, wo dessen Chef Konstantin Guntrum die Gruppe begrüßte, wurde sowohl an General Patton erinnert, der 1945 in dem Weingut sein kurzzeitiges Quartier hatte, als auch die großen Keller besichtigt und über die aktuellen Herausforderungen des Weinbaues angesichts des Klimawandels informiert. Den Abschluss bildete eine Führung im römischen Sironabad. Die Soldaten zeigten sich begeistert und möchten gerne wieder kommen, dann auch zu einer Weinprobe.

     

     

"Sie müssten ewig leben" - Zeitzeuge der Auschwitzprozesse berichtet

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Gerhard Wiese ist der letzte noch lebende Staatsanwalt der Frankfurter Auschwitzprozesse der 60er-Jahre.

Am Samstag den 27.01.2024 hat er in Nierstein aus der Zeit berichtet. Der Andrang war groß, Besucherinnen und Besucher waren ergriffen von Wieses Ausführungen. Damit sich die Gräueltaten des NS-Regimes nicht wiederholen könnten, müssten die Zeitzeugen "ewig leben", sagte eine Zuhörerin.

Auch der SWR berichtete am Samstag den 27.01.2024 um 19:30 Uhr in seiner Sendung "SWR Aktuell Rheinland-Pfalz" über diese besondere Veranstaltung.

 

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