Aktuelles 2021

Umfangreiche Ausgabe der Geschichtsblätter erschienen

GVN

Mit 122 Seiten bietet die diesjährige Ausgabe der Niersteiner Geschichtsblätter reichlich Lesestoff. Nachdem corona-bedingt so viele Veranstaltungen in 2021 nicht stattfinden konnten, hat sich der Vorstand entschieden, seinen Mitgliedern dafür ein deutlich umfangreicheres Jahresheft anzubieten.

Die Themenvielfalt ist wie immer groß. Das Titelbild ziert ein Foto von der Weinlese im Jahr 1921, ein Jahr, in dem ein Jahrhundertjahrgang heranreifte, der größte des 20. Jahrhunderts überhaupt. Im Juni 2021 wurde eine Flasche davon im Bremer Ratskeller für 5.000 Euro versteigert.

Das Hundertjährige dieses grandiosen Weinjahrganges nahm Axel Schwarz zum Anlass, sich mit den interessantesten Jahrgängen des 20. Jahrhunderts zu beschäftigen sowie an die jeweiligen Ereignisse und historischen Begebenheiten der Weltpolitik zu erinnern, die die Menschen bewegten, und auch an besondere Episoden in der Niersteiner Heimatgeschichte.

Ihre Forschungen zur Geschichte des Niersteiner Adels hat Dr. Susanne Bräckelmann fortgesetzt. Sie zeichnet Leben und Wirken von Heinrich Mosbach von Lindenfels (1469–1561) nach, dessen imposantes Grabmal im Turm der Martinskirche steht. Bis ins 18. Jahrhundert spielte seine Familie eine gewichtige Rolle und hinterließ nicht nur in Nierstein Spuren. Der freiadlige Hof der Mosbach von Lindenfels ging durch Heirat an die Familie von Geismar, deren Namen das Niersteiner Anwesen bis heute trägt.

Im frühen 18. Jahrhundert begann die Postgeschichte in Nierstein und Schwabsburg, die in diesem Heft erstmals kenntnis- und detailreich von Manfred Hinkel aus Alzey bis in die Gegenwart dargestellt wird. Hinkel ist der Vorsitzende des Vereins für Postgeschichte in Rheinhessen, der in Erbes-Büdesheim ein eigenes Postmuseum unterhält.

Hans-Peter Hexemer recherchierte die Entstehungsgeschichte des Mahnmals für die Opfer der beiden Weltkriege. Vor 65 Jahren wurde es am heutigen Standort in der Mühlgasse eingeweiht.

Über das Niersteiner Stadtarchiv, das sich seit 2019 zu einem großen Projekt des Geschichtsvereins entwickelt hat, informiert Dr. Susanne Bräckelmann. Sie zeigt zum einen die Fortschritte bei der Restaurierung der im Laufe von Jahrhunderten geschädigten alten Akten auf und zum anderen die Entwicklung des jüngeren Archivs der Stadt, dessen für die Stadtgeschichte wichtigen Unterlagen nun auch ins Landesarchiv nach Speyer umziehen.

Die Jahres-Chronik belegt, dass der Verein trotz Corona auch in 2021 einiges auf die Beine gestellt hat. Und auch von zwei traurigen Anlässen war zu berichten: Der Gründungsvorsitzende des Vereins, Dr. Johannes Zimmermann, der die Vereinsgeschicke von 1997–2013 geleitet hat, starb im Alter von 90 Jahren und der Niersteiner Ehrenbürger Friedhelm Schneider im Alter von 92 Jahren.

Die 122 Seiten starke, reich bebilderte vierfarbige Ausgabe 27/2021 (ISSN: 2366-3898) können Sie online hier bestellen oder zum Preis von 9,00 Euro erwerben bei: Verkehrsamt im Rathaus (Bildstockstr. 10), Rewe-Markt Thilo Zorbach (Spiegelbergstr. 71), Raiffeisenmarkt und Postfiliale Nierstein (Große Fischergasse 21), Firma Lattreuter (Fäulingstr. 44), Café Erni und Illi (Marktplatz 7) und Firma PC-Service-Lang (Marktplatz 8).

     

     

In Nierstein geht die Post ab
Vortrag zur Postgeschichte mit vielen neuen Erkenntnissen

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Nach langen Recherchen konnte die Geschichte der Post in Nierstein und Schwabsburg nun erstmals komplett dargestellt werden. Die Ergebnisse seiner mehrjährigen Forschungen stellte der Vorsitzende des Vereins für rheinhessische Postgeschichte, Manfred Hinkel, beim Geschichtsverein Nierstein vor.

Vor einem überaus interessierten Publikum in der AWO-Begegnungsstätte im Haus der Gemeinde ging der Referent auf die Entwicklung des Postangebots seit dem 15. Jahrhundert ein und berichtete auch über die Anfänge in unserer Region, die in der Franzosenzeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu regelmäßigen Postdiensten führte.

Die Briefzustellung, die Postorganisation und die angebotenen Dienste erläuterte der Referent an vielen Beispielen. Mit Bildern und Dokumenten zeigte er die Entwicklung der Poststellen in Nierstein und Schwabsburg auf. Der erste Bildbeleg zeigte die Thurn- und Taxis’sche Poststelle am Marktplatz 1868, vor Gründung des Deutschen Reiches 1871. Die Reichspost residierte zunächst am Rhein, später am heutigen Platz an der Kaiserlinde. Nach 1945 gab es bis heute zehn unterschiedliche Standorte. In Schwabsburg bestand bis 1995 eine Posthalterei. Manfred Hinkel warf auch einen Blick auf das Personal und konnte in seinem lebhaften Vortrag bei den Zuhörinnen und Zuhörer einige Erinnerungen an Postbedienstete wecken, wie Vorsitzender Hans-Peter Hexemer bestätigte.

Im neuen Heft der Niersteiner Geschichtsblätter, das im Dezember erscheint, wird ein umfassender Bericht über die Post in Nierstein und Schwabsburg veröffentlicht. Es kann vorbestellt werden unter: mail@geschichtsverein-nierstein.de

     

     

Rundgang „Gegen das Vergessen“
Neues Faltblatt führt zu den 55 Stolpersteinen in Nierstein

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55 Stolpersteine erinnern in Nierstein an die Opfer des Nationalsozialismus. Männer, Frauen und Kinder wurden verfolgt, entrechtet, ins Exil getrieben oder ermordet, weil sie Juden oder politische Gegner waren.

Jetzt wird der Öffentlichkeit anlässlich des Jahrestages der Pogrome gegen Juden im November 1938 ein neues 12-seitiges Faltblatt des Geschichtsverein Nierstein präsentiert, das zu einem „Rundgang gegen das Vergessen“ einlädt.

Mit den Stolpersteinen sind seit 2013 die Namen der Opfer nach Nierstein zurückgekehrt, vor die Häuser, in denen sich ihr letzter frei gewählter Wohnort befand. Seit die Gedenksteine in Nierstein liegen, ziehen sie – wie in vielen anderen Städten – die Aufmerksamkeit von Einheimischen wie von Besucherinnen und Besuchern auf sich.

Der Geschichtsverein ist in Nierstein Träger der Verlegungen und bietet im neuen Faltblatt ergänzende Informationen. Für einen Rundgang entlang der Stolpersteine sind im Stadtplan die einzelnen Stationen markiert und den Namen biografische Hinweise hinzugefügt, so entsteht ein Bild der Menschen, die bis zu ihrer Verfolgung tüchtige, ehrbare und engagierte Mitglieder der örtlichen Gemeinschaft waren.

Über den QR-Code gelangt man zur Homepage des Geschichtsvereins, wo unter dem Stichwort „Stolpersteine“ vertiefende Informationen zur Verfügung stehen. „Es ist ein Rundgang gegen das Vergessen, zum Erinnern, Gedenken und Nachdenken. Denn wie wir gerade heute erleben müssen, ist das Vergangene nicht vergangen. Ausgrenzung und Intoleranz, Hass und Gewalt gegen Minderheiten greifen um sich.

Dem sollten alle anständigen Menschen entschlossen und gemeinsam entgegentreten“, sagt Hans-Peter Hexemer, Vorsitzender des Geschichtsvereins. Wie Dr. Joachim Allmann, für die Gedenkarbeit zuständiges Vorstandsmitglied und die für Publikationen zuständige 2. Vorsitzende Susanne Bräckelmann ergänzen, sollen auch insbesondere junge Menschen die Geschichte hinter den Stolpersteinen erfahren.

Das Faltblatt werde deshalb auch an Schülerinnen und Schülern der Grundschule und  der Carl-Zuckmayer-Realschule in Nierstein verteilt. Außerdem liegt es im Rathaus aus und kann von Interessierten beim Geschichtsverein unter: mail@geschichtsverein-nierstein.de bestellt werden.

Hier geht's zum diesbezüglichen Zeitungsartikel    
     

     

Exkursion zur historischen Rhein-Schiffsmühle Ginsheim

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Ganz in die Nähe und doch zu einem in Europa einmaligen Objekt führte unsere Exkursion am 22. Oktober.

Seit 2015 ist in Ginsheim die Rekonstruktion der letzten dort aktiven Schiffsmühle zu besichtigen, die einen interessanten Einblick in die Mühlengeschichte gibt und die Arbeit dieser Mühle auf dem Stand ihrer Erbauung 1895 anschaulich werden lässt.

Vom 18. Jahrhundert an bis in die 1920er Jahre gab es viele festliegende Schiffsmühlen auf dem Rhein, allein in Ginsheim bis zu 22. Bis es zur Rekonstruktion der letzten aktiven Mühle kam, war ein langer Weg zu beschreiten und viel Geld und Enthusiasmus nötig.

Getragen wird das Projekt vom Verein „Schiffsmühle Ginsheim am Rhein" wie Vorsitzender Herbert Jack berichtete. Der Rumpf und der Holzaufbau wurden auf einer Speyerer Werft hergestellt. Den imposanten Innenausbau übernahmen die Vereinsmitglieder, erzählte Mühlenwart Robert Kammer.

„Wir sind schwer beeindruckt von der Schiffsmühle, ein tolles und sehenswertes Stück Geschichte“, sagte Hans-Peter Hexemer, Vorsitzender des Geschichtsverein Nierstein. Die von Vorstandsmitglied Peter Ebling vorbereitete Exkursion verschaffte allen einen Einblick in das Müllereiwesen, die Mühlentechnik und die Arbeit auf einer Rheinmühle, von denen bis 1899 auch einige in Nierstein in Betrieb waren (siehe Niersteiner Geschichtsblätter Heft 25).

Bericht
     

     

Susanne Bräckelmann erhält Ehrenbrief Kultur im Landkreis Mainz-Bingen
Landrätin Schäfer: Ehrenamtliche Vorbilder der Gesellschaft

GVN

Zahlreiche Menschen engagieren sich über Jahre hinweg im Hintergrund für Vereine, Ortsgemeinden und ihre Mitmenschen, ohne eine entsprechende Wertschätzung zu erhalten.

Im Kreis Mainz-Bingen wird das kulturelle Ehrenamt jedoch mit dem Ehrenbrief der Landrätin entsprechend gewürdigt.

Bei einer kleinen Feierstunde zeichnete Landrätin Dorothea Schäfer im Kreistagssaal in Ingelheim sieben ehrenamtliche Kulturaktive mit dem Ehrenbrief der Stiftung Kultur aus. Sie alle haben sich für das kulturelle Leben und das Gemeinwohl im Landkreis engagiert.

Dr. Susanne Bräckelmann, 2. Vorsitzende des Geschichtsverein Nierstein und ehrenamtlich Archiv-Beauftragte der Stadt gehörte als einzige aus dem Südkreis zu diesen ausgezeichneten Persönlichkeiten. Seit knapp zehn Jahren engagiert sich Susanne Bräckelmann ehrenamtlich im Vorstand des Geschichtsvereins. Von 2013 an habe sie die Redaktionsleitung der Niersteiner Geschichtsblätter inne und stellte Forschungen an mit dem Schwerpunkt „Niersteiner Adelsgeschlechter“.

Zudem ist Susanne Bräckelmann seit 2019 auch als ehrenamtliche Archivbeauftragte der Stadt Nierstein tätig und betreut im Zuge dessen die Restaurierung des Niersteiner Stadtarchivs. „Ihr eigenes Talent, ihre eigenen besonderen Fähigkeiten, ihre kostbare Freizeit und persönliche Tatkraft stellen Sie völlig uneigennützig für andere zur Verfügung“, hob Landrätin Schäfer hervor. „Sie haben sich ehrenamtlich für die Kultur und die Menschen im Landkreis Mainz-Bingen eingesetzt. Das macht Sie zu bedeutenden Vorbildern unserer Gesellschaft.“

In seiner Laudatio auf Susanne Bräckelmann arbeitete VG-Bürgermeister Klaus Penzer, der gemeinsam mit Hans-Peter Hexemer, dem Vorsitzenden des Geschichtsverein Nierstein den Vorschlag zur Ehrung gemacht hatte, heraus, dass sie historische Forschung akribisch betreibe und ihren Themen durch sorgfältige Archivarbeit auf den Grund gehe. Zudem mobilisiere sie öffentliche Gelder von Bund und Land für die Restaurierung des Niersteiner Stadtarchivs und sei so eine „liebevolle und erfolgreiche Geldeintreiberin“.

Foto: Heiner Bräckelmann. Von links: VG-Bürgermeister Klaus Penzer, Landrätin Dorothea Schäfer, Susanne Bräckelmann und Hans-Peter Hexemer.
     

     
Ausstellung im Niersteiner Rathaus 1. bis 30. Oktober 2021:
„Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf für Freiheit und Republik“

Die Wanderausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand „Das Reichbanner Schwarz-Rot-Gold“ ist nun auch in Nierstein zu sehen.

„Am 3. Oktober feiern wir Deutsche mit dem Tag der Einheit unsere Demokratie, in Recht und Freiheit, so wie sie heute gefestigt ist,“ sagte Hans-Peter Hexemer, 1. Vorsitzender des Geschichtsverein Nierstein, vor den rund 50 Gästen, die zur Ausstellungseröffnung ins Rathaus gekommen waren. Und weiter: „Das war nicht immer so und ist auch heute nicht selbstverständlich: Es gilt wachsam zu sein – gegen Gewalt, gegen Hass, gegen Menschenfeindlichkeit.“

Kurt Beck, ehemaliger Ministerpräsident und Ehrenvorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, eröffnete ...

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16.500 Euro für das Stadtarchiv
Geschichtsverein Nierstein erhält für Restaurierung erneut Fördergeld vom Bund

Rathaus-Archiv zieht ins Landesarchiv Speyer um

„Lückenschluss in Nierstein“ – dieses große Projekt des Geschichtsvereins Nierstein zur Restaurierung der zum Teil schwer geschädigten historischen Akten und Urkunden im Stadtarchiv unterstützt der Bund in diesem Jahr erneut mit 16.500 Euro Fördermitteln.

Als große Anerkennung für den Wert des Archivs wertet dies Dr. Susanne Bräckelmann, die zweite Vorsitzende des Vereins und zugleich Archivbeauftragte der Stadt. Der Schwerpunkt der Restaurierungsarbeiten liegt zurzeit auf den Gerichtsprotokollen aus dem 18. Jahrhundert. Da diese Protokolle über einen Zeitraum von 100 Jahren ...

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Geschichtsvereine Nierstein und Oppenheim: „Schwarze Gesellen auf dem Rhein“ – Vortrag zur Flottenpropaganda im Kaiserreich

Die Geschichtsvereine empfingen rund 70 historisch interessierte Gäste bei ihrer gemeinsamen Vortragsveranstaltung mit Bernd Ellerbrock am 16. September 2021 im Weingut Guntrum in Nierstein.

Herzlich begrüßt und vorgestellt wurde der Referent von Susanne Pohl, Vorsitzende des Oppenheimer Geschichtsvereins, die daran erinnerte, dass der Vortrag am authentischen Ort beim damals so genannten „Oppenheimer Fahrt“, also der Niersteiner Anlegestelle der Fähre stattfinde, wo 1900 der Torpedoverband Station machte.

Bernd Ellerbrock berichtete dann in seinem 90minütigen, äußerst kurzweiligen Vortrag über diesen ...

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„Wo man früher in Nierstein noch einkaufen konnte“

Zwei Rundgänge durch den alten Stadtkern fanden reges Interesse

Wie sich die Geschäftswelt in Nierstein in den letzten mehr als 100 Jahren verändert hat, diese Frage beschäftigte Hans-Peter Hexemer, der 1. Vorsitzende des Geschichtsvereins Nierstein, schon länger. So entstand schließlich der Stoff für eine Führung durch Nierstein unter dem Motto „Wo man früher noch einkaufen konnte“.

Die zwei Stunden durch den alten Stadtkern vermittelten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterhaltsam viele neue Erkenntnisse.

Als geborener Niersteiner weiß Hans-Peter Hexemer, wo Eltern und Großeltern ihre Waren herbekamen oder wo er selbst hingeschickt wurde, um Dinge zu besorgen. Doch der akribische Historiker ist der Sache dann ...

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Erste Open-Air-Mitgliederversammlung lockt 60 Gäste an

800 Euro Spende für Flutopfer in Mayschoß

Corona bedingt fand die Mitgliederversammlung des Geschichtsvereins Nierstein am 4. August im Metternichhof – unter freiem Himmel – statt. Alle Tische waren besetzt als Hans-Peter Hexemer, 1. Vorsitzender des Vereins, die zahlreichen Mitglieder und Stadtbürgermeister Jochen Schmitt begrüßte, den Jahresbericht vortrug und über die Aktivitäten im Jahr 2020 berichtete.

Trotz Corona gab es doch Events – etwas anders geartet als unter normalen Bedingungen wie z.B. die Stolpersteinreinigung, die in Kleingruppen ablief, oder der Römertag, diesmal als zentrale Präsentation im Binger Wald.

Gut besucht waren im Stadtpark die Vorstellung des Winzerfestbuchs „Wenn Ritter Hundt die Stadt ...

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Grandioses Konzert: Mit leichter Muse gegen das Vergessen

Standing Ovations für die Zwei von der Klangstelle

Stimmungsvoll, berührend und lehrreich – es war ein grandioses, überwältigendes und inhaltsreiches Konzert.

Wenn auch die Lieder aus den 1920er und 1930er Jahren oft so leicht, stimmungsvoll oder erotisch daherkamen, so steckte doch hinter jedem Song eine besondere Geschichte.

Jene Zeit war von Aufbruch und von Ausschweifungen, unbändigem Lebenshunger und Leichtigkeit, Frivolität und Sehnsucht ebenso geprägt wie zunehmender Armut, politischen Konflikten, aufkeimendem Faschismus, Gewalt, Antisemitismus und Fremdenhass.

Fast 140 Gäste im Niersteiner Stadtpark, darunter Stadtbürgermeister Jochen Schmitt, genossen am 9. Juli 2021 diese melodische Zeitreise und bedankten sich bei den beiden Künstlern, Dr. Markus Weber und Pianist Dieter Scheithe, immer wieder mit langanhaltendem Beifall.

Das Konzert fand im Rahmen der Initiative ...

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Geschichte kann so spannend sein: Nierstein bekommt einen digitalen Stadtrundgang

An 36 Stellen können Einheimische und Touristen künftig mehr über Nierstein erfahren – wenn sie ihr Smartphone zücken. Dafür sorgt ein neuer, QR-Code-gestützter Stadtrundgang.

So sieht sie aus, eine der Tafeln des digitalen Niersteiner Stadtrundgangs auf dem Marktplatz. Wer den QR-Code scannt, bekommt Texte, Filme und Tondateien aufs Handy. (Foto: hbz/Michael Bahr)

Wie haben die alten Ritter und Weinbarone gelebt, welche spannenden Geschichten gibt es über die älteste Weinlage Deutschlands und die geheimen Gänge unter dem Marktplatz? Antworten auf diese Fragen ...

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Mit der leichten Muse gegen das Vergessen

Die Zwei von der Klangstelle

Die 1920er und 1930er Jahre – Eine Hommage

Ein Abend mit Dr. Markus Weber am Klavier begleitet von Dieter Scheithe
Schirmherr: Dieter Burgard, Landesbeauftragter für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen Rheinland-Pfalz
Veranstalter: Geschichtsverein Nierstein e. V.

Freitag, 9. Juli 2021, 19 Uhr Stadtpark Nierstein
Eintritt: 16 Euro

Die 1920er und 30er Jahre. Was für eine Zeit: die Dekadenz der Charleston-Generation, der bröckelnde Wohlstand, ...

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»Jüdisches Oppenheim«

Die pensionierte Lehrerin Johanna Stein, in unserem wie im Geschichtsverein Oppenheim aktiv, hat ein Buch über das jüdische Leben in der Stadt zwischen Mittelalter und Neuzeit geschrieben, Titel „Jüdisches Oppenheim“.

Der Oppenheimer Geschichtsverein ist der Herausgeber des lesenswerten Buches mit zahlreichen Bildern.

 

Verkaufspreis 15,-- €

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Kornsand-Gedenken am 21.03.: Kranzniederlegung der Geschichtsvereine

Damit, was hier geschah, sich nie wiederhole. Im Gedenken an die Opfer der Kornsandmorde legten die Geschichtsvereine von links und rechts des Rheins am Gedenkstein einen Kranz nieder.

Im „Erinnern - Gedenken - Widerstehen“ waren die Vorsitzenden Wolfgang Kraft vom Verein Heimat und Kultur Trebur, Hans-Peter Hexemer vom Geschichtsverein Nierstein, Dr. Susanne Pohl vom Geschichtsverein Oppenheim und Walter Ullrich vom Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Gross-Gerau (von links nach rechts) am Mahnmal zusammengekommen, um in aller Stille zu gedenken.

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Bei der im Internet verfügbaren, vorher aufgezeichneten Gedenkstunde, sprachen unter anderen Oppenheims Bürgermeister Walter Jertz und der Vorsitzende des Vereins „Rheinhessen gegen Rechts e.V.“ Roland Schäfer. Schäfer erklärte, die sechs unschuldigen Menschen aus Nierstein und Oppenheim seien die Opfer von Verblendung und Hass geworden, den das NS-Regime verbreitet habe.

Aus Hass gegen Andersdenkende seien seit 1990 mehr als 200 Menschen durch Rechtsextremisten in Deutschland ermordet worden. Unzählige Straftaten – Körperverletzungen und Tötungsdelikte – werden jedes Jahr vereitelt. Allein 2019 wurden sieben Tötungsdelikte in Deutschland von rechtsmotivierten Personen vollendet oder versucht.

Diese Zahlen machten deutlich: Auch heute gebe es eine Gefahr von rechts – nicht nur eine abstrakte Gefahr, sondern eine konkrete. Der Verein „Rheinhessen gegen Rechts“ arbeite seit über 10 Jahren gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie und verstehe sich als starker Teil einer Gegenkultur. Dadurch würden auch die Opfer geehrt, denen man gedenke, betonte Roland Schäfer.

     

     
Reinigung der Stolpersteine in Nierstein – ein Zeichen setzen gegen Rechtsextremismus

In Nierstein gibt es mittlerweile 55 Stolpersteine, die vor den Häusern der von den Nazis verfolgten Menschen in die Bürgersteige eingelassen wurden. Sie sind mit den Namen und Daten dieser Opfer nationalsozialistischer Verbrechen versehen. Die goldfarbene Messinglegierung verschmutzt in Laufe der Zeit. Deshalb hat sich der Geschichtsverein zur Aufgabe gemacht, diese Gedenksteine einmal jährlich zu reinigen.

Coronabedingt konnte die Reinigung der Stolpersteine 2020 nicht in einer gemeinsamen Aktion stattfinden, doch zahlreiche Helferinnen und Helfer erklärten sich bereit, die Stolpersteine in Eigenregie zu putzen. Einige möchten „ihre“ Stolpersteine auch zukünftig sauber halten.

Jetzt steht der Frühjahrsputz an. Dies soll am 20. März 2021 erfolgen.

„Es wäre schön, wenn nicht nur die bekannten Unterstützer „ihre“ Steine an diesem Tag putzen würden, sondern auch weitere Mitstreiter sich beteiligen würden, um in kleinen Gruppen unterwegs zu sein. ‚Abstand halten, aber dennoch gemeinsam putzen’ sollte das Motto der diese Aktion sein, die unserem Anliegen sicher mehr Aufmerksamkeit verschafft“, meint Joachim Allmann, zuständig für die Gedenk- und Erinnerungsarbeit.

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Otto Augustin reinigt Stolpersteine in der Rheinstraße und hält so die Erinnerung an die Familien Koch und Hirsch wach.

Aus diesem Grund bittet der Geschichtsverein, alle Interessenten sich direkt Joachim Allmann (mail@allmann-nierstein.de, 0179/4468681) zwecks Organisation zu kontaktieren.

„Aus gegebenem Anlass sollten wir die diesjährige Reinigung der Stolpersteine nutzen, um uns auch gegen jegliche Form rassistischer oder fremdenfeindlicher Gesinnung auszusprechen“, meint Hans-Peter Hexemer, 1. Vorsitzender des Vereins. Allmann ergänzt: „Dass in unserer Heimatgemeinde Mitbürger übelsten rassistischen Beleidigungen ausgesetzt sind, ist nicht tolerabel. Angriffe auf Personengruppen, die von Rechtextremen als „undeutsch“ gebrandmarkt werden, nehmen zu und Gedankengut, von dem wir lange glaubten, es gehöre der Vergangenheit an, ist längst in Teilen unserer Gesellschaft wieder angekommen.“

„Wir müssen diese Attacken auch als das sehen, was sie eben sind: Angriffe auf unsere Demokratie und unsere Freiheit. Diesen müssen wir entgegentreten. Wir dürfen nicht schweigen, sondern den Angegriffenen solidarisch beistehen. Denn so macht unsere Erinnerungsarbeit Sinn – auch in der Gegenwart“, appelliert Hexemer.

     

     
„Das Wort ist eine Waffe“

Zum Internationalen Tag gegen Rassismus ein Gespräch mit Hans-Peter Hexemer.

Der Vorsitzende des Geschichtsverein Niersteiner ruft zur Positionierung gegen Hass und Hetze auf.

Aus: Allgemeine Zeitung Mainz – Rheinhessen vom 20. März 2021

NIERSTEIN - Der 21. März ist der Internationale Tag gegen Rassismus. Er ist aber auch der Tag, an dem vor 76 Jahren, am 21. März 1945, eine grauenhafte Tat verübt wurde. Als „Kornsandmorde“ ging das NS-Verbrechen in die Geschichtsbücher Niersteins ein; sechs Menschen wurden auf der gegenüberliegenden Rheinseite, im Treburer Kornsand, von fanatischen Nazis getötet.

Der Geschichtsvereinsvorsitzende Hans-Peter Hexemer, Jahrgang 1952, gehört zu dem Kreis von Menschen, die die Erinnerung an das abscheuliche Geschehen bis heute bewahren. ...

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Aufruf des Arbeitskreises Kornsand zur virtuellen Gedenkstunde am Sonntag, 21. März 2021, 18 Uhr

Am 76. Jahrestag des NS-Verbrechens auf dem Kornsand lädt Arbeitskreis Kornsand mit seinen Institutionen Stadt Nierstein, Geschichtsverein Nierstein, Stadt Oppenheim, Oppenheimer Geschichtsverein, Gemeinde Trebur, Gesellschaft Heimat und Geschichte Trebur, Verein Jüdische Geschichte und Kultur im LK Groß-Gerau, Jugendprojekt “Gewalt hat eine Geschichte” und seinen Mitgliedern Jochen Schmitt, Norbert Engel, Hans-Peter Hexemer, Susanne Bräckelmann, Joachim Allmann, Walter Jertz, Susanne Pohl, Jochen Engel, Monika Deja, Wolfgang Kraft, Walter Ullrich, Raimund Darmstadt, Johanna Stein, Angelika Arenz-Morch ein zur jährlichen Gedenkfeier am rechtsrheinischen Mahnmal.

Diese Gedenkstunde findet wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht vor Ort statt.

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Die Gedenkfeier wird virtuell als Video im Internet auf YouTube eingestellt und ist am 21. März 2021 ab 18 Uhr dort verfügbar:

www.youtube.com/watch?v=0Z-OpJud5o4

Zwischen den voraufgezeichneten Ansprachen von Roland Schäfer (Vorsitzender des Vereins Rheinhessen gegen Rechts e.V.) und Nilüfer Kus, von der Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus des Landkreises Groß-Gerau, gibt es musikalische Beiträge der Musikwerkstatt Riedstadt. Der Oppenheimer Stadtbürgermeister Walter Jertz spricht ein Grußwort. Moderiert wird die Veranstaltung von Pfarrer i. R. Walter Ullrich.

Der Arbeitskreis Kornsand erinnert jährlich in Zusammenarbeit mit den Städten Nierstein, Oppenheim und der Gemeinde Trebur am Gedenkstein an die NS-Taten der letzten Kriegstage. Am 21. März 1945 waren in der Nähe der Anlegestelle der Rheinfähre fünf Männer und eine Frau aus Nierstein und Oppenheim von fanatisierten Anhängern des untergehenden NS-Regimes ermordet worden. Die sechs rheinhessischen Hitler-Gegner wurden brutal misshandelt, mussten ihre Gräber ausheben und wurden anschließend im Angesicht ihrer bereits befreiten Heimat von einem 18-jährigen Leutnant der Nazi-Wehrmacht kaltblütig erschossen.

Durch die Erinnerung an solche Mordtaten besteht die Chance, dem Vergessen Einhalt zu gebieten und rechtsradikale Unbelehrbare in die Schranken zu weisen. Deutsche Geschichte der Nazizeit ist vor allem Tätergeschichte. Daran erinnern wir am Kornsand.

Der Arbeitskreis möchte, dass auch in Coronazeiten gemeinsam gedacht und erinnert wird, nicht vor Ort, sondern zuhause, räumlich getrennt, aber doch gemeinsam, damit wir das Kornsand-Verbrechen nicht vergessen und nicht verdrängen.

Wir stehen in der Tradition derer, die auf den Gedenkstein geschrieben haben:

Den Toten zum Gedächtnis,
den Lebenden zur Mahnung,
damit, was hier geschah,
sich nicht wiederhole.

Arbeitskreis Kornsand: die Instituionen Stadt Nierstein, Geschichtsverein Nierstein, Stadt Oppenheim, Oppenheimer Geschichtsverein, Gemeinde Trebur, Gesellschaft Heimat und Geschichte Trebur, Verein Jüdische Geschichte und Kultur im LK Groß-Gerau, Jugendprojekt “Gewalt hat eine Geschichte” und die Mitglieder Jochen Schmitt, Norbert Engel, Hans-Peter Hexemer, Susanne Bräckelmann, Joachim Allmann, Walter Jertz, Susanne Pohl, Jochen Engel, Monika Deja, Wolfgang Kraft, Walter Ullrich, Raimund Darmstadt, Johanna Stein, Angelika Arenz-Morch.

Ansprechpartner und weitere Informationen:
Walter Ullrich, Ringstraße 50, 65468 Trebur-Geinsheim, Tel.: 06147 8361, eMail: walter.ullrich@freenet.de

     

     
14.850 Euro für Niersteins Stadtarchiv
Geschichtsverein erhält weitere Förderung für das Restaurierungsprojekt

Wieder eine gute Nachricht in Sachen Restaurierung unserer Archivalien. Wir erhalten erneut einen Landeszuschuss“, freut sich Dr. Susanne Bräckelmann, zweite Vorsitzende des Geschichtsvereins Nierstein und zugleich Archivbeauftragte der Stadt Nierstein. Weitere 16.500 Euro stehen für die Aufarbeitung der teils stark geschädigten Papiere aus dem 18. Jahrhundert zur Verfügung. 90 Prozent dieser Summe kommen vom Land Rheinland-Pfalz aus dem Förderprogramm „Bestandserhaltung für das Jahr 2021“, zehn Prozent zahlt der Geschichtsverein, der hierfür neben eigenen Mitteln auch zweckgebundene Spenden einsetzen kann.

„Damit können wir einen weiteren Teil der historisch wertvollen Gerichtsprotokolle restaurieren lassen,“ ...

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GVNEinsatz der Feuerwehren des Landkreises beim Luftangriff auf Mainz

Unser Vorstandsmitglied Peter Ebling war viele Jahre aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Nierstein. Nach ein paar Jahren machte er sein Hobby zum Beruf und ist nun bereits seit 1982 Berufsfeuerwehrmann in Mainz. Das Thema Feuerwehr liegt ihm also verständlicherweise sehr am Herzen.

So entstand die Idee, für unsere Homepage einen Beitrag zur Geschichte der Feuerwehr zu verfassen und zwar speziell zu einem Ereignis während der alliierten Luftangriffe auf Mainz am 11. und 12. August 1942: Die Rettung des Mainzer Domes, an der der damalige Kreisführer ...

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Fortsetzung von "Aktuelles": Aktuell 2020